Zusatzkosten für Zusatzlehrer

Land soll hochgerechnet drei Millionen Euro für zusätzliche Lehrer zahlen.
Wien Die Länder müssen künftig tiefer in die Tasche greifen, wenn sie mehr Lehrer einsetzen, als mit dem Bund vereinbart. Vor allem Vorarlberg wird davon betroffen sein. Das Land ist bei den Stellenplanüberschreitungen Spitzenreiter. In den vergangenen drei Jahren hat sich die Zahl bei rund 500 zusätzlichen Lehrern – dazu zählt auch Begleit- und Stützpersonal – eingependelt. Sie werden das Land künftig bis zu drei Millionen Euro zusätzlich kosten. Grund dafür ist eine neue Verordnung des Bildungsministeriums.
Derzeit ist die Bezahlung der Lehrer so geregelt: Obwohl die Länder die Dienstgeber der Pflichtschullehrer sind, werden sie über den Finanzausgleich vom Bund bezahlt. Wenn sie mehr Lehrer einsetzen, als im Stellenplan des Bildungsressorts vorgesehen, streckt der Bund das Geld vor. Zurückzahlen müssen die Länder aber nicht die eigentlichen Kosten, sondern nur das Gehalt eines Junglehrers nach altem Dienstrecht. Dieses liegt bei rund 44.000 Euro brutto. Künftig sollen die Länder nach neuem Dienstrecht – also 50.000 Euro – zurückzahlen müssen. Bei 500 zusätzlichen Lehrern muss das Land hochgerechnet also drei Millionen Euro mehr bezahlen.
Die Größenordnung wird den VN im Büro von Landesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) auf Basis des Schuljahrs 2017/18 bestätigt. Genaue Aussagen über die Mehrkosten könnten aber erst nach eingehender Prüfung der Verordnung gemacht werden.
„Im Schuljahr 2017/18 umfasste der Stellenplanüberzug 511,53 Planstellen. Die Belastung für den Landeshaushalt betrug rund 20 Millionen Euro“, erklärt die Landesrätin. Für 2019 sei ein ähnliches Ausmaß angesetzt. Zum zusätzlichen Personal zählen in Vorarlberg aber nicht nur Lehrer, sondern auch Stütz- und Begleitkräfte. In anderen Bundesländern sei dies nicht der Fall, ihr Stellenplan werde daher zum Teil weniger überzogen.
Dass die Länder künftig mehr zurückerstatten müssen, kann Schöbi-Fink nachvollziehen. Schließlich gelte ab dem kommenden Schuljahr für alle neuen Landeslehrer auch das neue Gehaltsschema und damit das höhere Gehalt für einen Junglehrer. Die Landesrätin fügt aber hinzu: „Natürlich sind wir nicht glücklich darüber, dass das Land mehr bezahlen soll.“
Zusätzliche Lehrer
511,53 Landeslehrer hat das Land Vorarlberg im Schuljahr 2017/18 mehr gebraucht, als mit dem Bund
vereinbart. 2016/17 wurden 497 zusätzliche Lehrkräfte gebraucht. In Kärnten waren es mit 323 am zweitmeisten, gefolgt von Niederösterreich mit 245 und Wien mit 166.
20,77 Millionen Euro hat das Land Vorarlberg für die zusätzlichen Lehrer im Schuljahr 2016/17 bezahlt, 11,37 Millionen hat der Bund beigesteuert.