Strache ortet „Willkür und Unrechtsakt“

Ex-FPÖ-Chef weist Vorwürfe zurück und bezichtigt Kurz des Wortbruchs.
wien Ex-FPÖ-Chef und -Vizekanzler H.C. Strache (50) hat am Freitag in mehreren Interviews Stellung zur Casino-Causa genommen. Die gegen ihn vorgebrachten Vorwürfe wies er dabei alle zurück. Es gebe keinen Deal mit Novomatic, die anonyme Strafanzeige gegen ihn sei „substanzlos“. In einem Interview mit der ZIB2 äußerte er, dass der Eindruck entstehe, „dass man es mit Willkür und einem Unrechtsakt und politischer Motivation“ zu tun habe. Die Strafanzeige rechtfertige weder eine Hausdurchsuchung noch eine Handy-Beschlagnahmung. Wenn er das Ibiza-Video sehe, dann sehe er nicht sich selber, erklärte Strache. Die angesprochenen Großspender gebe es nicht, er habe hier lediglich geprahlt.
In den Interviews verwies Strache darauf, dass in der Anzeige auch Ex-Bundeskanzler und ÖVP-Chef Sebastian Kurz (32) erwähnt werde. „Dass dann keinerlei Ermittlung bei der Person des Ex-Bundeskanzlers eingeleitet wurde, ist schon sehr eigenartig“, erklärte er gegenüber der ZIB2. Zudem bezichtigt er Kurz des Wortbruchs. Es sei vereinbart gewesen, dass mit Straches Rücktritt als Vizekanzler und von allen Parteiämtern die Regierung mit Vizekanzler Norbert Hofer weitergeführt werde, eine knappe Stunde später sei alles anders gewesen.
In einem Interview mit dem Standard findet Strache nicht nur Ermittlungen gegen die ÖVP, sondern auch gegen die SPÖ angebracht, auch diese werde in der Anzeige angeprangert.
Polit-Comeback in Wien?
Mit dem Ibiza-Video sieht Strache seine politische Karriere nicht unbedingt als beendet an. Im ORF-Interview antwortete er auf die Frage, ob ein Comeback bei der Wien-Wahl 2020 realistisch sei, mit: „Das ist eine Möglichkeit. Man soll nie etwas ausschließen.“ Strache sieht sich weiter als Opfer einer Kampagne: „Ich habe eine saubere Weste. Ich lasse mich nicht auf diese Art und Weise diskreditieren.“ Er werde kämpfen.

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