Sozialindex für Sozialarbeit

Konzept für Schulen wird überarbeitet. ÖVP-Kritik am Bund. Grüne-Kritik an ÖVP.
Wien Der Integrationstopf ist Geschichte und damit 31 Vollzeitstellen für Schulsozialarbeiter. 107 waren es einmal, jetzt sind es 76. Der Bund zahlt die Posten nicht mehr komplett, die Länder müssen etwas beisteuern. In Vorarlberg gehen dadurch vier Schulsozialarbeiterposten verloren. Zwei bleiben bestehen, zusätzlich zu den knapp neun Vollzeitstellen, die Land und Gemeinden selbst finanzieren.
„Kurzsichtige Kürzungen“
ÖVP-Klubobmann Roland Frühstück kritisiert die Kürzungen als kurzsichtig. Die Bundesregierung solle diese zurücknehmen. Das fordert auch der Grüne-Landtagsabgeordnete Daniel Zadra, der dem ÖVP-Politiker allerdings auch kontert. Schuld an der Misere sei nämlich die türkis-blaue Bildungspolitik.
Tatsächlich haben ÖVP und FPÖ zu Bundesregierungszeiten beschlossen, den mit 80 Millionen Euro dotierten Integrationstopf 2019 auslaufen zu lassen. Stattdessen führten sie die Deutschförderklassen um rund 40 Millionen Euro für Schulanfänger und Quereinsteiger mit unzureichenden Deutschkenntnissen ein.
In Vorarlberg wird das Konzept zur Schulsozialarbeit derzeit überarbeitet, wie Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) den VN bereits berichtete. Die Ressourcen sollen nach einem Sozialindex an Städte und Gemeinden verteilt werden, erklärt Landesschulinspektor Christian Kompatscher. Das heißt, je größer die Herausforderungen in einer Region, desto mehr Unterstützung erhalten die dortigen Schulen. Außerdem soll es mobile Schulsozialarbeiter geben, die keiner Region fix zugeteilt sind. Weiters werde jede Schule Zugang zu Beratungslehrern und sonderpädagogischen Beratern erhalten. Unterm Strich würde die Zahl der vom Land und Gemeinden finanzierten Stellen leicht steigen, hält Kompatscher fest. Die vier Posten, die es in diesem Schuljahr weniger gibt, werden sie aber wohl nicht kompensieren. VN-ebi