Wahlkampf kann mehr
Es geht auch anders. Das hat die Bundesländerzeitungdebatte am Donnerstag bewiesen. Aus dem großen Schlagabtausch ist eine sachliche Diskussion geworden, die vor allem gezeigt hat, dass der Klimawandel endlich in den Köpfen der Politiker angekommen ist.
Zumindest haben alle kapiert, dass es Veränderung braucht. Stellt sich nur die Frage, welche. Soll böses Fossiles besteuert werden und Gutes entlastet (Grüne, Jetzt, Neos)? Ist der Umstieg auf Biosprit das effektivste Mittel zum Zweck (FPÖ)? Sollte Österreich klimapolitisch auf Europa warten (ÖVP)? Oder vergessen alle, dass höhere Steuern auf Heizöl, Benzin und Co. besonders ärmere Haushalte am Land schwer treffen würden (SPÖ)?
Wer die richtigen Antworten hat, entscheiden die Wähler. Dafür brauchen sie jedoch mehr als nur Lippenbekenntnisse. Sie brauchen durchdachte Konzepte.
Dass die Klimakrise den Wahlkampf dominiert, ist gut. Alles andere überschatten – wie die Zuwanderung 2017 – sollte sie aber nicht. Denn Wahlkämpfe bieten die Chance, den Parteien auf den Zahn zu fühlen, ihre Leistungen zu prüfen und Ideen zu Herausforderungen oder bereits handfesten Problemen zu fordern. Jetzt gehören Themen auf den Tisch. Ganz bestimmt der Klimawandel, aber auch die Entwicklung des ländlichen Raums, die Pflege, Pensionen, Bildung oder Integration. Denn Wahlkampf muss mehr sein als billiges politisches Geplänkel. Und vor allem mehr als eine Zeit der fokussierten Unintelligenz.
Birgit Entner-Gerhold
birgit.entner-
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