Sebastian Kurz – Er ist wieder da

Politik / 29.09.2019 • 20:54 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

40 Prozent der Stimmen für Kurz, daran hat wohl niemand außerhalb der türkisen Strategen-Welt (irgendwann zu Beginn des Wahlkampfs) geglaubt – doch die 37 Prozent, die der Chef der Volkspartei heute erreicht, sind natürlich auch in der realen Welt ein großer Erfolg. Gerade nach einem teilweise überraschend unrunden Wahlkampf der Türkisen mit Schreddereien, Spenden- oder Parteifinanzierungsdebatten hat Kurz gezeigt: Er ist wieder da. Die Regierungsbildung wird nun dennoch eine große Herausforderung für ihn, es wird vielleicht sogar schwieriger als 1999. Auch wenn Kurz mit den erstarkten Grünen, den geschwächten Sozialdemokraten (nach dem schlechtesten Wahlergebnis ihrer Geschichte, das Rendi-Wagner zweckoptimistisch mit „Die Richtung stimmt. Wir gehen unseren Weg weiter“ kommentiert) und den massiv angeschlagenen Freiheitlichen gleich drei rechnerisch mögliche Partner hätte; und eine Koalition abseits der FPÖ auch wieder international herzeigbar wäre – inhaltlich wird es gerade zwischen Türkis und Grün schwierig werden, zusammenzufinden. In der FPÖ ist man ab morgen jedenfalls noch mehr mit sich selbst beschäftigt und am Weg zur Selbstzerfleischung. Wie Hofer nach diesem Desaster überhaupt um eine Koalition verhandeln könnte, wenn ihm gerade der Laden um die Ohren fliegt, das ist heute mehr als fraglich.

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