Neuinterpretation der Großen Koalition

Politik / 13.10.2019 • 22:20 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Vier Gewinner, ein Verlierer und viele zufriedene Vorarlberger

Für Spannung sorgte nur der Wechsel auf den hinteren Plätzen. Die Grünen überholten souverän die FPÖ. Die Neos konnten knapp die Schlusslaterne nicht an die SPÖ weiterreichen. Das Rennen an der Spitze hingegen – Absolute für Wallner ja oder nein – wurde recht deutlich entschieden. Viele taktische Wähler haben wohl den Juniorpartner gewählt, denn der Landeshauptmann stand ja fest. Vor allem die Grünen können sich über die Stärkung der Koalition freuen. Es ist beinahe eine historische Ausnahme, wenn ein Juniorpartner zulegt. Noch dazu einer, dem all die Jahre vorgeworfen wurde, bei den letzten Verhandlungen über den Tisch gezogen worden zu sein. Die grüne Pragmatik wurde von den Wählern nicht abgestraft. Rauch kann selbstbewusster am Verhandlungstisch sitzen. Doch er sei gewarnt: Wallner hat noch eine pinke Karte im Talon. Jedenfalls wäre ein Fortsetzen von Schwarz-Grün die neue Vorarlberger Variante einer Großen Koalition. Und noch eine Besonderheit zeigte dieser Wahlgang: Das Ländle vereint eine niedrige Wahlbeteiligung mit einer regen Zivilgesellschaft. Nirgends treten so viele Kleinparteien zur Wahl an. Gemeinsam hätten sie die Fünf-Prozent-Hürde übersprungen. Die Wähler in Vorarlberg sind doch innovativer, als es die gewohnte Dominanz der ÖVP vermuten lässt.

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