Christina Metzler wird die jüngste Abgeordnete im neuen Landtag

Politik / 14.10.2019 • 08:42 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Christina Metzler wird die jüngste Abgeordnete im neuen Landtag
Freut sich über ihren Erfolg bei der gestrigen Wahl: Christina Metzler. VN/STEURER

Die Lauteracherin Christina Metzler wird mit 23 Jahren die jüngste Abgeordnete im neuen Landtag.

Lauterach Christina Metzler hat es geschafft. Sie wird nach der gestrigen Wahl mit ihren 23 Jahren die jüngste Abgeordnete, die je für die Volkspartei im Vorarlberger Landtag saß, sein. Kandidiert hat sie auf dem sechsten Listenplatz, obwohl sie ursprünglich einen Platz weiter hinten auf der Bregenzer Bezirksliste hatte.

Auf ihre Zeit im Landtag freut sich die 23-Jährige: „Ich bin gespannt, was man als Abgeordnete tatsächlich bewegen kann. Ich habe aus meinem ehrenamtlichen Engagement bereits viel mitnehmen und lernen können. Wie es dann allerdings hinter geschlossenen Türen abläuft, wird sehr aufregend.“ Neugierig ist Metzler auf die Bereiche, für die sie zuständig sein wird.

Wenn die Lauteracherin über Politik spricht, wird sie leidenschaftlich: „Als Frau, die später eine Familie gründen will, liegen mir die Themen Kinderbetreuung und Pensionen besonders am Herzen.“ Sie freue sich außerdem darauf, viele Leute zu erreichen, die auch etwas Gutes für Vorarlberg wollen.

Christina Metzler engagierte sich zwar schon zeitlebens ehrenamtlich, aber der Weg in die Politik war keineswegs vorgezeichnet. Sie wurde, als sie 18 Jahre alt und Jugendreferentin bei der Bürgermusik Lauterach war, von Bürgermeister Elmar Rhomberg gefragt, ob sie nicht auf seiner Liste für die Gemeinderatswahl kandidieren wolle. Zuerst wollte sie nicht zur ÖVP, sich das Ganze aber anschauen. Heute ist sie zwar nicht in der Gemeindevertretung, dafür aber in den zwei Ausschüssen Jugend und Integration. Später war Christina Metzler auf einem Landestag der Jungen ÖVP (JVP): „Da habe ich gemerkt, dass das eine coole Gruppe ist.“ Von da an war sie dann dabei.  Ihr Umfeld habe unterschiedlich auf ihre politische Tätigkeit reagiert. „Meine Freunde wissen, dass ich jemand bin, der gerne anpackt und mitgestaltet“, sagt die Hofsteigkandidatin und fügt hinzu: „Natürlich freuen sich meine Familie und meine Freunde für mich. Meine Mama hat aber oft gesagt, sie hätte sich einen leichteren Weg für mich gewünscht.“ Neben ihrer politischen Laufbahn studiert sie Politikwissenschaft. Jedoch nur zu wissen, wie politische Systeme funktionieren, reichte der jungen Frau nicht. Sie wollte mehr wissen und nahm auch ein Soziologie-Studium an der Universität Innsbruck auf: „Diese Kombination ist sehr spannend. In der Soziologie geht es in erster Linie nicht darum, einen Lösungsansatz zu finden. Es steht die Frage im Mittelpunkt, wie es überhaupt zu gewissen Entwicklungen gekommen ist und warum“, erklärt die 23-Jährige, die während ihrer Unizeit Mitglied der ÖVP-nahen Aktionsgemeinschaft war. In beiden Studienfächern steht sie kurz vor dem Abschluss.

VN/SteurerChristina Metzler im Wahlstudio.
VN/SteurerChristina Metzler im Wahlstudio.

Familie und Ehrenamt

„Gemeinsam bringt man mehr weiter als allein“, ist die Jungpolitikerin überzeugt. Ein Aspekt, der sich auch in ihrem ehrenamtlichen Engagement widerspiegelt.  Metzler war etwa Schulsprecherin an der HLW Rankweil, wo sie unter anderem einen Stundenlauf für ein Mutter-Kind-Heim in Malawi organisierte.

Dass die Lauteracherin, die ihre Freizeit gerne in den Bergen oder beim Lesen verbringt, ein Familienmensch ist, wird im Gespräch rasch klar: „Ich habe zwei Geschwister, die über 15 Jahre älter sind, und das hat mich wahnsinnig in meinem Tun geprägt“, erklärt die Tante von fünf Nichten und Neffen.

Christina Metzler will sich längerfristig auf kein berufliches oder politisches Ziel festlegen, denn „es kommt sowieso meist anders, als man denkt“. Eines soll aber sicher sein: „Egal, was ich mache, ich will am Ende sagen können, dass ich meine Zeit im Leben sinnvoll genutzt habe.“

Christina Metzler

GEBOREN 10. September 1996

LAUFBAHN Matura HLW Rankweil, Studium Politikwissenschaft und Soziologie an der Universität Innsbruck. Seit April selbsständige Moderatorin.

FREIZEIT Wandern, Skifahren, Lesen.

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