Blaue verlieren viel Geld

FPÖ bekommt 250.000 Euro weniger. Bei der ÖVP gibt’s eine Mandatsänderung.
Bregenz Es ist ein Wahlergebnis mit Folgen. Die FPÖ stürzt ab, sowohl in Mandaten als auch beim Geld. Vorzugsstimmen wirbeln die Listen durcheinander. Die eine oder andere Überraschung ist sicher. Seit Dienstag steht das Ergebnis endgültig fest. Die letzten Wahlkarten wurden ausgezählt. 34.562 Vorarlberger haben mit Wahlkarte gewählt. Die meisten entschieden sich für den Postweg. Ein Großteil ihrer Stimmen landete so rechtzeitig in ihren Heimatgemeinden, womit sie bereits in das Ergebnis eingerechnet wurden. 1500 Wähler nutzten eine Wahlkarte. Ihre Stimmen wurden am Dienstag ausgezählt. Am Abend trudelte das endgültige Ergebnis ein. Demnach kommt die ÖVP auf 43,5 Prozent, die Grünen schaffen 18,9 Prozent, die FPÖ erreicht 13,9 Prozent, die SPÖ 9,5 Prozent und die Neos wachsen auf 8,5 Prozent.
Knapp 300.000 Euro weniger
FPÖ-Mandatar Joachim Weixlbaumer musste bis zuletzt zittern. Jetzt steht fest: Im Bezirk Bludenz ist sein Mandat mit 45 Stimmen abgesichert. Nicole Hosp schaut hingegen durch die Finger. Die Freiheitlichen verloren mit der Landtagswahl aber nicht nur zahlreiche Stimmen, sondern auch enorm viel Geld. Erhielten sie bisher pro Jahr rund 700.000 Euro an Parteienförderung, werden es ab 2020 rund 450.000 Euro sein. Auch bei der Klubförderung geht es bergab. Bekam die Partei bisher knapp 15.000 Euro, muss sie künftig mit 14.000 Euro monatlich auskommen, wie Parteichef Christof Bitschi bestätigte. Nachdem die FPÖ seit Jahren einen Sparkurs fahre, werde voraussichtlich kein Arbeitsplatz gestrichen.
Konstituieren will die FPÖ ihren Klub noch im Oktober. Bitschi will Klubchef werden: „Man kann davon ausgehen, dass das so beschlossen wird.“ Mit Blick auf Ibiza-Video und Spesenaffäre erklärt er: „Wenn man zehn Prozent verliert, muss man natürlich alles analysieren. Wenn ich mir aber die letzten sechs Monate FPÖ auf Bundesebene anschaue, war es logisch, dass wir verlieren.”
Neos: Kommt Lackner oder Thür?
Veränderungen gibt es mit der Auszählung auch bei der ÖVP. Sie verliert ihr sechstes Mandat in Bregenz und erhält eines auf der Landesliste. Statt Guido Flatz zieht Raphael Wichtl in den Landtag. Bei der ÖVP im Bezirk Feldkirch bleibt Gabriele Graf vor Andreas Prenn. Das letzte Wort sprechen die Landesparteien. Das machen die Neos deutlich. Für sie haben in den Bezirken Bregenz, Dornbirn und Feldkirch jeweils Sabine Scheffknecht und Johannes Gasser an der Spitze kandidiert. Zudem stehen sie auf der Landesliste vorne. Dort war Gerfried Thür auf Platz drei, ebenso in Feldkirch und Bregenz. In beiden Bezirken hat Fabienne Lackner ihn im Vorzugsstimmenrennen überholt und somit Anspruch auf ein Mandat. Ob sie es bekommt, ist aber nicht fix. Entscheiden sich Scheffknecht und Gasser heute Mittwoch für je eines der beiden Bezirksmandate, würde der Drittplatzierte der Landesliste zum Zug kommen. Und der heißt Gerfried Thür. VN-mip, tw, ebi
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