Das wird der Urlaub im Coronajahr

So könnte der Urlaub 2020 aussehen: Keine Reisefreiheit , mehr Abstand und weniger Spontanität.
Wien Heuer wird es für die meisten wohl Urlaub in Österreich werden. Das Meer scheint im Coronajahr 2020 weiter entfernt, denn je. Die volle Reisefreiheit könne es erst wieder geben, wenn das Coronavirus global besiegt sein werde, sagt die Regierungsspitze. Eine Grenzöffnung zu einigen Ländern ist aber vorstellbar. Vor allem deutsche Touristen sollen die Möglichkeit erhalten, ihren Urlaub in Österreich zu verbringen, vorausgesetzt die Infiziertenzahlen in der Bundesrepublik entwickeln sich gut.
Wirtschaftliches Kalkül
Die Grenzen zu öffnen, ist aber keine Wohltat, sondern wirtschaftliches Kalkül. Die Nachbarn bringen Geld nach Österreich und Wertschöpfung im Tourismussektor, der laut Angaben von Tourismusministerin Elisabeth Köstinger 16 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht. Den größten Anteil leisten mit Abstand die Deutschen und die Österreicher selbst.
Aktuell weiß niemand wie es mit den Reisebeschränkungen weitergehen wird. Die Bundesregierung rief bereits Anfang April dazu auf, im Sommer in Österreich zu bleiben.
Im Mai soll es für die heimische Gastronomie und den Tourismus langsam wieder losgehen. Die bekannten Regeln von Abstand über Hygiene bis zum Mund-Nasen-Schutz werden für alle bleiben.
Nur kleine Gruppen erlaubt
In der Gastronomie wird Abstandhalten ausschlaggebend. Im Hintergrund wird überlegt, Personenzahlen pro Tisch zu limitieren. Das heißt, größere Gruppen werden länger nicht miteinander ausgehen können. Vorstellbar ist, dass die Ausgangsbeschränkungen etwa für ein Abendessen mit einem Freund außerhalb des eigenen Haushalts gelockert werden. Für Gastronomiebetriebe dürften Gastgärten also noch wichtiger werden, weshalb auch Vergrößerungen nicht ausgeschlossen sind.
Das gilt wohl auch für Hotels und Pensionen, in denen die Verpflegungsräume ebenfalls nicht voll sein dürfen. Vermutlich wird der Urlaub ein bisschen weniger Spontanität erlauben, als gewohnt. Fixe Uhrzeiten sind vorstellbar. Zumindest sagt Köstinger zu möglich anstehenden Regeln, dass ein Selbstversorgerquartier nicht dasselbe sei wie ein Frühstücksraum in einem großen Hotel.
Offene Fragen für Hüttenwirte
Auf den Bergen wird der Abstand leichter zu halten sein. Für Hüttenwirte ist das schon wieder schwieriger. Viele bieten Schlafplätze in Lagern an, die acht, sechzehn oder noch mehr Personen fassen. Häufig ist auch der Platz in der Hüttengastronomie überschaubar.
Wie die Vorschriften für Badeseen aussehen werden, ist ebenso offen. „Es wird natürlich Auflagen geben“, sagt Köstinger. Die Freibäder müssen noch geschlossen bleiben, sollen im Sommer aber aufmachen können, wie Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) erst vergangenen Woche meinte.
Einen konkreten Plan, der die größten Urlaubsfragen klären soll, möchte die Bundesregierung Ende April vorstellen.
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