Kaum Neuinfektionen im Bodenseeraum

Nur noch vereinzelte Fälle in angrenzenden Landkreisen und Kantonen.
SCHWARZACH Nicht nur in Westösterreich, sondern auch in der Ostschweiz, in Süddeutschland und Liechtenstein hat sich Covid19 bis in den April hinein stark ausgebreitet. Massive Beschränkungen haben zuletzt aber zu einem erfreulichen Ergebnis geführt: Es gibt kaum noch Neuinfektionen.
In Deutschland hat man die Lockerungen mit einem Sicherheitsmechanismus verknüpft: Sobald in einem Landkreis in sieben Tagen mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner registriert werden, gibt es Alarm. Von dieser Grenze ist Lindau jedoch weit entfernt: Vergangene Woche sind im gleichnamigen Landkreis keine dazukommen. Zu Wochenbeginn handelte es sich um 294, und dabei ist es geblieben. Auch seit Montag hat es keinen Fall mehr gegeben.
Nicht ganz so glücklich war die Entwicklung vergangene Woche im Oberallgäu. Hier gab es drei neue Fälle pro 100.000 Einwohner. Mit 111 ist die Gesamtquote jedoch sehr niedrig geblieben. Seit Montag hat das Virus auch hier Pause.
Noch deutlicher ist es in der Schweiz gelungen, die Ausbreitung von Covid19 zu bremsen bzw. vorerst beinahe zu stoppen: Zuletzt stieg die Zahl der Infektionen nur noch um ein Zehntelprozent pro Tag. Das ist insofern bemerkenswert, als das Land mit 354 Infektionen pro 100.000 Einwohner eine sehr hohe Quote aufweist. In Vorarlberg ist sie um ein Drittel niedriger.

Besonders stark betroffen vom Virus ist Graubünden mit bisher 401 bestätigten Fällen gemessen an der Bevölkerung. Vor vier Wochen sind 18 dazugekommen, vor drei 14, vor zwei sieben und vergangene Woche nur noch zwei. Ähnlich war die Entwicklung in St. Gallen. Von Sonntag auf Montag dieser Woche wurden aus beiden Kantonen gar keine Neuinfektionen mehr gemeldet. Das war eine Premiere.
Gleichzeitig wurden auch in der Schweiz Lockerungen wirksam. Es sei daher gut möglich, dass die Reproduktionszahl bald wieder mehr als eins beträgt, eine infizierte Person also mehr als eine andere ansteckt und es so wieder zu einer Ausbreitung kommt: Davor warnen Wissenschaftler, die die eidgenössische Regierung beraten. Um das zu verhindern, setzt die Schweiz auf eine Corona-App, schnelle Testungen sowie Quarantäne und Isolation. Außerdem raten die Experten dazu, sich ausländische Modelle anzuschauen, und zwar unvoreingenommen etwa auch das schwedische, das eher auf die Eigenverantwortung der Bürger setzt.
In Liechtenstein darf man sich darüber freuen, dass die Infektionsquote mit 216 Fällen pro 100.000 Einwohner seit Ende April konstant ist. Seit zweieinhalb Wochen ist keiner mehr dazugekommen.