Möglicher Turbo für Bahnhofsbaustellen

Ministerin will Millionen investieren. Bei Talent-3-Zügen heißt es weiter warten.
wien So viel Zustimmung gab es für die Bundesregierung schon länger nicht mehr. Gewerkschaft, Kammer, Opposition: Alle befürworteten, was Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Freitag präsentierte. Sie will 300 Millionen Euro in den öffentlichen Verkehr investieren, 150 Millionen davon in den Ausbau der Infrastruktur und weitere 150 Millionen in eine Verbesserung des Angebots. Oben drauf kommen zusätzlich 250 Millionen Euro für den Um- und Ausbau der Bahnhöfe. “Das gibt auch Vorarlberg einen Schub”, reagiert Mobilitätslandesrat Johannes Rauch (Grüne). Allerdings ist noch nicht klar, wie viel Geld überhaupt vom Bund ins Land fließen wird. “Wir schauen erst, wie wir es aufteilen”, heißt es auf VN-Anfrage im Ministerium. Der Bund will sich mit bis zu 50 Prozent an den einzelnen Bauprojekten beteiligen. Wichtig sei, dass die Investitionen so schnell wie möglich fließen und die Projekte schon in Planung sind: “Es ist nicht möglich, ein völlig neues Projekt in einem Jahr aus dem Boden zu stampfen.”
Es überrascht kaum, dass Landesrat Rauch hofft, möglichst viel Geld nach Vorarlberg zu holen. Die noch ausstehende Modernisierung der alten Bahnhöfe und Haltestellen erhielte Rückenwind. Es werde geprüft und verhandelt, welche Projekte man vorziehen oder beschleunigen könne. Als Beispiele nennt Rauch die Bahnhöfe Bregenz, Hard, Götzis, Lochau, Frastanz, Nenzing und Bludenz. Es wäre auch denkbar, die Fahrpläne während Stoßzeiten zu verdichten. “Möglicherweise fahren die Züge unter der Woche auch einmal länger oder es gibt einen noch früheren Zug für die Frühpendler”, überlegt Rauch. Bei der S-Bahn Liechtenstein (früher FL.A.CH) wäre es denkbar, Projekte auf österreichischer Seite vorzuziehen, etwa die Haltestelle im Bereich Tosters/Tisis-LKH. “Mein Herzenswunsch wäre außerdem ein drittes Gleis im mittleren Rheintal”, sagt Rauch.
Talent-3-Züge: “Alles erfüllt”
Zurückhaltend zeigt er sich zur ausstehenden Lieferung der Talent-3-Züge. Rauch teilt zwar mit, dass alle Voraussetzungen erfüllt seien, um die Zulassung zu erteilen und mit der Ausrollung, also Probebetrieb und Lieferung, zu starten. Im Verkehrsressort heißt es aber: Bitte Warten. Das Verfahren laufe noch. Sobald die Zulassung steht, wird laut ÖBB binnen Tagen mit dem Probebetrieb begonnen. Wie die VN berichteten, hat Bombardier dafür bereits zwei Talent-3-Züge nach Bludenz gestellt.
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