Italien ist auf dem Weg der Besserung

Politik / 15.06.2020 • 09:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Italien ist auf dem Weg der Besserung
Ein Pärchen macht ein Selfie in Venedig. Italien hofft auf im Sommer auf viele Urlauber. REUTERS

Vielversprechende Entwicklungen in dem beliebten Urlaubsland.

rom Die Behauptung, in Italien existiere das Coronavirus klinisch nicht mehr, hat dem Mailänder Mediziner Alberto Zangrillo heftige Kritik eingetragen. Der oberste Gesundheitsrat des Landes und die Weltgesundheitsorganisation WHO reagierten empört: Die Zahlen würden etwas ganz anderes belegen. Tatsächlich ist Zangrillo sehr früh dran gewesen und hat möglicherweise einen falschen Eindruck vermittelt. Seit der Aussage des Arztes Ende Mai sind die Entwicklungen jedoch vielversprechend: Allein in den letzten zwei Wochen ist die Zahl der Spitalspatienten von knapp 6000 auf 3747 gesunken, und die Zahl der Schwerkranken auf Intensivstationen ist von mehr als 350 auf 220 zurückgegangen. Klinisch hat sich die Lage also entspannt.

Die Pandemie wütet nicht mehr so heftig wie vor Ostern: In den vergangenen sieben Tagen sind landesweit vier Infektionen pro 100.000 Einwohner dazugekommen. Das ist ein beruhigender Wert. Zur Orientierung: In Deutschland gelten 50 als kritisch in dem Sinne, dass Beschränkungen unausweichlich sind. Davon ist selbst Italiens Krisenregion Lombardei entfernt; sie kam zuletzt auf einen Zuwachs von 15 Fällen pro 100.000 Einwohner. In vielen Regionen, darunter Südtirol, handelte es sich um null bis zwei.

Bei Italien muss man im Zusammenhang mit Covid19 differenzieren: Eine Viertelmillion Infektionen bisher entsprechen 396 pro 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: Tirol hält 467. Im südlichen Nachbarland konzentriert sich das Infektionsgeschehen auf den Nordwesten. In der Lombardei beträgt die Rate pro 100.000 Einwohner 946. Auf Sizilien, Sardinien, in der Basilikata sowie in Kalabrien und Kampanien ist sie mit weniger als 100 nicht nur niedriger als in Vorarlberg, sondern auch niedriger als in Kärnten, das in Österreich am Glimpflichsten davongekommen ist.

Was bei Italien zu besonderer Vorsicht gemahnt, ist, dass es viele Infizierte gibt, die noch nicht genesen sind. Laut Gesundheitsministerium handelt es sich um 27.485 Personen. In Österreich waren es gestern nur noch 373.

Coronavirus in Italien (Stand: 14. Juni)

236.651 bestätigte Infektionen und 34.301 Todesfälle zählte Italien bisher.

 

946 Infektionen pro 100.000 Einwohner gibt es in der Lombardei, 59 in Kalabrien.

 

27.485 Erkrankte gibt es noch, die Zuwachsraten sind jedoch klein geworden.

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