Reisefreiheit kehrt mit großen Schritten nach Europa zurück

Im Vier-Länder-Eck herrscht seit heute wieder Normalität.
wien In Europa kann wieder gereist werden. Polen hat am Wochenende den Anfang gemacht und seine Grenzen zu allen EU-Nachbarländern geöffnet. Ein Großteil der europäischen Staaten folgt heute, am 15. Juni. So sollten die wegen Covid19 eingeführten Beschränkungen an den Grenzen Deutschlands in der Nacht auf Montag ihr Ende finden, erklärte ein Sprecher des deutschen Innenministeriums am Wochenende. Die schon lange zuvor eingeführten Kontrollen gegen irreguläre Migration an der österreichischen Grenze bleiben aber weiterhin bestehen. Außerdem hebt das Auswärtige Amt in Berlin seine Reisewarnung für insgesamt 27 europäische Staaten auf. Auch die Kontrollen der Schweiz und Liechtenstein sind mit dem heutigen Tag Geschichte.
Nach rund drei Monaten der coronabedingten Reisebeschränkungen an den Grenzen herrscht im Vier-Länder-Eck somit wieder Normalität. Vorarlberger können ohne Auflagen in die Nachbarländer fahren. Österreich hat seine Kontrollen zu Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein schon vorher abgeschafft. Vorarlbergs Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (ÖVP) sprach von einem großen und wichtigen Schritt. Für eine international vernetzte und exportorientierte Volkswirtschaft wie Vorarlberg sei die freie Bewegung von Personen elementar. „Von den nun wieder gelockerten Möglichkeiten zum Grenzübertritt zu und aus den Nachbarländern werden Betriebe und Beschäftigte profitieren können.“
Vom Grenzübertritt zu und aus den Nachbarländern profitieren Betriebe und Beschäftigte.
Marco Tittler, Wirtschaftslandesrat
Ein freier Reiseverkehr ist auch schon mit Tschechien, Ungarn, Slowenien und der Slowakei möglich. Von den direkten Nachbarländern musste nur Italien, das seine Grenzen bereits für Europäer geöffnet hat, weiter warten. Doch nicht mehr lange.
Einige Ausnahmen
Am 16. Juni, also am Dienstag, kommt der nächste Normalisierungsschritt: Dann sind die im Zuge der Pandemie geltenden österreichischen Einreisebeschränkungen zu insgesamt 31 europäischen Ländern beendet. Reisende aus diesen Ländern müssen dann keinen verpflichtenden Coronatest oder eine 14-tägige Heimquarantäne mehr antreten, wenn sie nach Österreich kommen wollen. Ausgenommen sind Schweden, Spanien, Portugal und Großbritannien. Für die italienische Region Lombardei gilt eine partielle Reisewarnung des Außenministeriums.
Nationale Regelungen
Grundsätzlich sollten sich Urlauber vor Reisebeginn über die Regelungen in den europäischen Urlaubsländern informieren. Denn nicht alle gehen gleich vor. Zu jenen, die ihre Beschränkungen heute abschaffen, zählen bei Touristen beliebte Staaten wie Griechenland oder Frankreich, nicht aber Spanien.
Bisher kündigte Madrid an, seine Grenze noch bis Ende Juni geschlossen zu halten. Deshalb hält auch Österreich an den Beschränkungen für Reisende aus dem Land fest. Am Sonntag erklärte Regierungschef Pedro Sanchez allerdings, Urlauber aus den EU-Staaten und dem Schengenraum schon wieder ab 21. Juni einreisen zu lassen. Ausgenommen ist Portugal. Hier soll die Grenzöffnung erst am 1. Juli erfolgen. Auch andere Staaten kontrollieren weiterhin. So bleiben beispielsweise die Einreisesperren Finnlands und Norwegens bestehen, allerdings mit einigen Ausnahmen. In Irland und in Großbritannien müssen Reisende damit rechnen, nach der Ankunft eine Quarantäne antreten zu müssen. Auch Urlauber aus Drittstaaten müssen sich noch gedulden. Nach dem Willen der Europäischen Kommission soll die Einreise in den Schengenraum ab Juli aber aus bestimmten Staaten wieder möglich sein.
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