Es tröpfelt wieder Neuinfektionen

Auch in der Bodenseeregion werden etwas mehr Covid19-Fälle registriert.
SCHWARZACH Am 14. Mai hatte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zum letzten Mal eine Covid19-Neuinfektion für den Landkreis Lindau bestätigt. Dann tat sich über mehrere Wochen hinweg nichts mehr. Bis zum vergangenen Wochenende, als nach längerem Stillstand wieder drei Infektionen dazukamen.
Das ist nicht viel, aber bezeichnend: Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat gerade eine Warnung für ganz Europa ausgegeben. Nach dem Sturm im März und einer Phase zunehmender Ruhe mache sich die Pandemie in Dutzenden Ländern wieder bemerkbar. Allerdings: „Wo neue Cluster aufgetaucht sind, wurden diese durch schnelle und gezielte Eingriffe kontrolliert“, so WHO-Regionaldirektor Hans Kluge: „Das sind gute Nachrichten.“
Mehr Neuinfektionen
Man kann wirklich hinschauen, wo man will: In fast allen Nachbarstaaten Österreichs wurden im Laufe der vergangenen Woche mehr Neuinfektionen verzeichnet. Besonders in Deutschland nach dem Ausbruch in der Tönnies-Fleischfabrik; aber auch in Tschechien, wo zum Teil wieder über 100 Fälle pro Tag registriert wurden; oder in Slowenien, wo es sich zwar nur um sieben, acht handelte, damit aber halt doch mehr als unmittelbar davor. Gegen den Trend entwickelt sich Italien. Dort entspannt sich die Lage weiter.
In Österreich selbst hatte sich das Infektionsgeschehen zuletzt eher nur auf Wien und die Umgebung der Bundeshauptstadt beschränkt. Dann wurden aber auch aus Kärnten und Salzburg wieder mehr Fälle gemeldet. Ein Treffen eines Rotary Clubs hatte in Salzburg zu 22 Fällen geführt, darunter ein hochrangiger Landesbeamter. Relativ stabil geblieben sind die Verhältnisse in Tirol.
Ausgangsbeschränkungen
In der benachbarten Schweiz ist auf niedrigem Niveau das eingetreten, was die dortigen Experten nach den Lockerungen im Mai erwartet haben: Es gibt mehr Infektionen. In den Kantonen St. Gallen und Graubünden sind wieder so viele Fälle zusammengekommen wie zuletzt Anfang Mai.
Wobei man die Kirche im Dorf lassen muss: Mit massiven Ausgangsbeschränkungen ist es gelungen, die Ausbreitung des Virus praktisch zum Stillstand zu bringen. Über viele Tage hinweg gab es kaum Neuinfektionen. Vergangene Woche handelte es sich in St. Gallen und Graubünden wieder um insgesamt 17. Mitte April waren es fünf Mal so viele – und da ist schon das Ärgste vorbei gewesen.
Ein Phänomen für sich bleibt der Kleinstaat Liechtenstein: Das Fürstentum verzeichnet 82 laborbestätigte Fälle. Und zwar schon seit dem 25. April, seit über zwei Monaten also. Eine Person ist verstorben, alle anderen sind genesen. Demnach könnte das Land zurzeit coronafrei sein. JOH
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