Verschärfungen für Urlauber: Mehr Warnungen und mehr Kontrollen

Reisebeschränkungen werden weiter ausgeweitet.
wien, bregenz Den jüngsten Anstieg der Neuinfektionen in Österreich führt die Bundesregierung zu einem großen Teil auf Urlaubsrückkehrer zurück. Nun weitet sie die Einreisebeschränkungen weiter aus. Nach Kroatien trifft es die spanischen Balearen. Zudem finden an den Grenzen wieder mehr Kontrollen statt. In Vorarlberg gibt es schwerpunktmäßige Grenzkontrollen, die auf Rückkehrer aus Risikogebieten abzielen, kündigte Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP) an.
Kanaren ausgenommen
Nach der jüngsten Einreiseverordnung gilt: Kommen Urlauber aus einem Corona-Risikogebiet nach Österreich zurück, müssen sie einen maximal 72 Stunden alten negativen PCR-Test vorlegen. Können sie es nicht, ist es möglich, den Test binnen 48 Stunden nach der Einreise auf eigene Kosten nachzuholen. Bis das Ergebnis vorliegt, geht es in Quarantäne. 32 Staaten und zwei Regionen gelten bereits als Corona-Risikogebiete. In Kürze zählen auch die Balearen mit Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera dazu, wie Bundeskanzler Sebastian Kurz, Innenminister Karl Nehammer (beide ÖVP) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) in einer gemeinsamen Pressekonferenz am Dienstag ankündigten. Die Bestimmungen für die spanischen Inseln treten ab kommenden Montag in Kraft. Das spanische Festland gilt bereits als Risikogebiet, nur die Kanaren sollen weiterhin ausgenommen bleiben. Näheres will die Regierung heute, am Mittwoch, bekannt geben.
Zusätzlich werden die Grenzkontrollen intensiviert. Dafür stehen 500 weitere Polizisten bereit, sagte Kurz. Außerdem können zusätzliche 800 Soldaten die Gesundheitsbehörden bei den Kontrollen unterstützen. Nehammer zufolge werden die Kontrollen vor allem in Kärnten und Tirol verstärkt. Dabei gehe es auch darum, dass Reiserückkehrer aus Westbalkan-Staaten keine Umgehungsmöglichkeit finden, um etwa über Slowenien unkontrolliert nach Österreich einzureisen.
Sicherheitslandesrat Gantner zufolge sind seit dem 15. Juli an die 60 Prozent der positiven Corona-Fälle in Vorarlberg auf Reiserückkehrer zurückzuführen. „Einen Kroatien-Schwerpunkt wie in anderen Bundesländern gibt es allerdings nicht.“ Schon bisher ist ein mobiles Team in Vorarlberg unterwegs, das beispielsweise an den Autobahnraststätten nach Fahrzeugen aus Risikoländern Ausschau hält, um die Insassen zu kontrollieren. Dazu kommen nun schwerpunktmäßige Grenzkontrollen. Da der Fokus auf Rückkehrern aus den Corona-Hotspots liegt, müssen sich Urlauber im Fall einer Kontrolle auf eine Befragung über den bisherigen Reiseweg einstellen. Vorarlbergs Nachbarländer Deutschland, die Schweiz und Liechtenstein zählen nicht zu den Risikogebieten.
Genug Personal
Was die Personalsituation angeht, gibt es nach Angaben des Sicherheitslandesrats momentan kein Problem. „Eine Unterstützung durch das Bundesheer ist derzeit nicht vorgesehen.“ Die Schwerpunktkontrollen werden durch Mitarbeiter des Landes, die im Auftrag der Gesundheitsbehörde tätig sind, gemeinsam mit der Polizei durchgeführt.
Corona-Risikogebiete
Coronabedingt gelten Reisewarnungen für 32 Staaten. Betroffen sind Ägypten, Albanien, Bangladesch, Belarus, Bosnien und Herzegowina, Brasilien, Bulgarien, Chile, Ecuador, Indien, Indonesien, Iran, Kroatien, Kosovo, Mexiko, Moldau, Montenegro, Nigeria, Nordmazedonien, Pakistan, Peru, Philippinen, Portugal, Rumänien, Russische Föderation, Schweden, Senegal, Serbien, Südafrika, Türkei, Ukraine und USA. Dazu kommen Warnungen für die chinesische Provinz Hubei, das spanische Festland und bald auch die spanischen Balearen.