hongkong Der prominente Hongkonger Aktivist Joshua Wong und zwei seiner Mitstreiter müssen vorläufig in Haft. Ein Hongkonger Gericht ordnete am Montag nach Angaben eines Sprechers von Wong an, dass die Aktivisten bis zum Ende des laufenden Prozesses am übernächsten Mittwoch nicht mehr auf freien Fuß dürfen. Zum Auftakt der Verhandlung am Montag hatte sich Wong schuldig bekannt, einen unerlaubten Protest organisiert zu haben. Auch seine Mitstreiter Ivan Lam und Agnes Chow bekannten sich schuldig. Dafür könnten ihnen bis zu fünf Jahre Gefängnis drohen.
Vor dem Gerichtstermin hatte Wong erklärt, er werde sich schuldig bekennen, am 21. Juni des Vorjahres eine nicht genehmigte Versammlung vor dem Polizeipräsidium im Stadtteil Wan Chai organisiert zu haben. Nach Angaben von Wong handele es sich zwar um ein geringfügiges Vergehen. Er und seine Mitstreiter seien aber darauf vorbereitet, eine sofortige Haftstrafe anzutreten. Der 24-jährige Wong ist eines der bekanntesten Gesichter der Hongkonger Demokratiebewegung; er hatte bereits als Teenager Proteste organisiert.
Im vergangenen Jahr hatte es noch deutlich größere Proteste gegen den zunehmenden Einfluss Pekings gegeben. China verabschiedete daraufhin Ende Juni ein Sicherheitsgesetz für Hongkong. Es richtet sich gegen Aktivitäten, die China als subversiv, separatistisch oder terroristisch ansieht. Es ist der bisher weitestgehende Eingriff in Hongkongs Autonomie.