SCHWARZACH Zumindest in Bezug auf das Infektionsgeschehen gibt es fast nur gute Nachrichten: In Österreich ist der Zuwachs bestätigter Fälle pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstag auf 433 gesunken. Am Höhepunkt der zweiten Welle hatte es sich Mitte November um 554 gehandelt. In Vorarlberg ist diese Inzidenz gar von 850 auf 486 zurückgegangen. Ähnlich die Entwicklung in der Schweiz: Dort ist man dabei, das Ziel zu erreichen, die Inzidenz alle zwei Wochen zu halbieren; einmal ist das mit dem aktuellen Zwischenstand von 336 schon gelungen.
Auch in Deutschland gibt es bemerkenswerte Entwicklungen: In der Südhälfte verzeichnete am Dienstag ein erster Landkreis seit längerer Zeit eine Inzidenz von unter 50. Das Robert-Koch-Institut wies für Ravensburg 41 aus. Auf diesem Niveau hat sich Vorarlberg zuletzt am 1. Oktober befunden.
In Deutschland sind die Zahlen überhaupt recht niedrig. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder beraten am Mittwoch dennoch über Verschärfungen; vor allem der Bayer Markus Söder (CSU) drängt darauf. Grund: Im Unterschied zu Österreich und der Schweiz ist es zwar gelungen, eine Explosion der Zahlen zu verhindern; und mit zirka 140 ist die Inzidenz auch vergleichsweise niedrig. Sie ist aber seit zwei Wochen gleichbleibend und will nicht und nicht sinken. Mit diesem Problem ist sogar Baden-Württemberg konfrontiert, zu dem Ravensburg gehört: Die Reproduktionszahl, die angibt, wie viele weitere Menschen ein Infizierter durchschnittlich ansteckt, beträgt im Elf-Millionen-Einwohner-Bundesland etwas mehr als eins. Damit kann es keinen Rückgang geben.
Gastronomiebetriebe sollen in Deutschland bis 20. Dezember geschlossen bleiben. Von Reisen wird abgeraten. Für Weihnachten bis einschließlich Neujahr sind Medienberichten zufolge Kontaktbeschränkungen vorgesehen. Treffen eines Haushalts mit haushaltsfremden Familienmitgliedern oder anderen Personen sollen nur bis maximal zehn Personen erlaubt sein. Kinder sind ausgenommen.