SCHWARZACH Die Pandemie ist nicht zu Ende. Vorarlberg hat zwar wieder einen größeren Rückgang bestätigter Neuinfektionen verzeichnet: Mitte November handelte es sich um bis zu 850 pro 100.000 Einwohner und Woche, gestern waren es laut staatlicher Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit nur noch 192. Eine solche Entwicklung ist jedoch einzigartig im Bodenseeraum sowie unter den österreichischen Bundesländern.
In der Schweiz herrscht Alarmzustand: Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit spricht von einer „negativen Trendwende“. Die Fallzahlen würden deutlich zunehmen. Mit einiger Verzögerung werde sich das auch bei den Spitalseinlieferungen und bei den Todesfällen bemerkbar machen.
Aktuell liegt die Schweiz bei 350 Infektionen pro 100.000 Einwohner und Woche. Eine Entspannung von über 600 auf rund 300 war damit nur vorübergehend. Landesweit geht es wieder nach oben. Der Kanton St. Gallen hält mit über 500 gar ein überdurchschnittliches Niveau. Gaubünden hat gerade einen Sprung auf knapp 400 gemacht. Das ist aber auch auf Massentests am vergangenen Wochenende zurückzuführen.
Am Freitag wird die eidgenössische Regierung über weitere Verschärfungen beraten. Laut Martin Ackermann, dem Chef eines wissenschaftlichen Beirats, müssen sie drastisch ausfallen: Es müsse dringend gehandelt werden. Ackermann empfiehlt Maßnahmen ähnlich dem Lockdown im Frühjahr.
Auch in Österreich ist die Inzidenz zuletzt wieder leicht – auf 212 – gestiegen. Auch hier ist das zum Teil auf Massentests zurückzuführen, die in mehreren Ländern in den vergangenen Tagen abgeschlossen wurden. In Summe wurden dabei über 4000 Infektionen festgestellt.