975 Impfdosen für jedes Bundesland

Am Sonntag um 9.00 Uhr wird zum ersten Mal in Österreich eine Impfung gegen das Coronavirus verabreicht.
Wien Durchgeführt wird sie von Ursula Wiedermann-Schmid, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Vakzinologie und dem Präsidenten der Österreichischen Ärztekammer Thomas Szekeres an der MedUni Wien, gab Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Mittwoch bekannt. „Mit der Impfung ist der Anfang für den Sieg gegen die Pandemie eingeleitet“, so Kurz.
Risikopatienten erhalten erste Impfung
Die ersten Menschen, die in Österreich den Impfstoff gegen das Coronavirus verabreicht bekommen sind Risikopatienten einer Spezialambulanz. Es handelt sich um fünf Personen über 80 Jahre, sagte Ursula Wiedermann-Schmid, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Vakzinologie, die die erste Impfung durchführen wird. Alle fünf Probanden hätten sich freiwillig gemeldet. Kurz betonte, dass die Sterblichkeit bei über 75-Jährigen, die mit SARS-CoV-2 infiziert sind, bei zehn Prozent liege. Bei über 85-Jährige würde jeder Vierte eine Infektion nicht überleben.
Es sei „ein Grund zur Freude. Der Tag wird in die Geschichte eingehen“, erklärte der Bundeskanzler. Rund eine Million Dosen von Hersteller Biontech/Pfizer sind für Österreich bestimmt. Die ersten Lieferungen kommen am 26. Dezember bei Passau über die Grenze. Im Jänner stehen 240.000 Dosen, im Februar, 332.000 und im März 375.000 Dosen zur Verfügung. Danach hoffe man auf weitere Impfstoffe anderer Anbieter, sagte Kurz. Die Tranchen werden möglichst gerecht auf ganz Österreich verteilt, um ein gleichmäßiges Verimpfen der Dosen zu garantieren.
Kurz widerspricht Berichterstattung
Angesprochen auf die Berichterstattung der VN, dass man Vorarlberg für eine symbolische Impfaktion noch vor Silvester eine sehr geringe Zahl Impfdosen angeboten habe, widerspricht Kurz. „Die Frage ist seit über einer Woche geklärt“, spricht der Bundeskanzler von einer überholten Darstellung. Diese Darstellung sei nicht mehr korrekt, da man sich inzwischen nicht mehr auf das Pilotprojekt rund um Wien konzentriere. „Wenn es die EU schafft, dass an einem Tag gleichzeitig überall geimpft wird, dann wollen wir es den Bundesländern ermöglichen, gleichzeitig den Impfstoff zu erhalten“, spricht er von einem wichtigen symbolischen Akt. Diese erste Lieferung aus Passau werde von einem Pharmaunternehmen mit Unterstützung des Bundesheeres auf alle Bundesländer verteilt, sofern diese es wünschen. Möglich seien hier Zuweisungen von bis zu 975 Dosen. Hier sei man auch im engen Kontakt mit Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP).
„Große Chance“
Auch Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sprach von einer „ganz großen Chance“. Herausforderung ist die Kühlung des Impfstoffes. Am Dienstag habe eine erste Generalprobe zur Logistik stattgefunden, berichtete Anschober.
Unterdessen stieg in Wien ist die Zahl jener Menschen, die mit einer Coronavirusinfektion verstorben sind, auf mehr als 1.000. Konkret beträgt die Zahl der mit dem Virus in Zusammenhang stehenden Todesfälle nun 1.007 – das sind 16 mehr als noch am Tag davor. Das teilte der Krisenstab am Mittwoch mit.