LH Wallner: „Freitesten braucht rechtliche Grundlage“

LH Markus Wallner als Gast in „Vorarlberg live“ mit einem Ausblick auf Corona- und Impfstrategien.
Schwarzach Aktuelle Themen wie die Coronaimpfung und das Freitesten sowie Fragen zur vielfach bedrückenden Situation in griechischen Flüchtlingslagern waren Schwerpunkte in einem Gespräch mit LH Markus Wallner (VP), das VN-Chefredakteur Gerold Riedmann in der Sendung „Vorarlberg live“ auf VN.at führte. Nachdem bundesweit die Rede davon ist, nach dem Lockdown im Jänner Handel und Gastronomie sowie Hotels für den Tourismus allmählich wieder zu öffnen, sollen Unterschiede zwischen jenen Personen, die getestet wurden oder nicht, und jenen, die bereits eine Coronaimpfung nachweisen können, dabei im Mittelpunkt stehen. Gibt es bereits Fortschritte, wie dies alles nachgewiesen werden soll?
Elektronischer Nachweis für Test
Zumal derzeit noch nicht geklärt ist, wie beispielsweise ein Friseur einen Kunden überprüft, ob er oder sie getestet ist oder nicht. „Ich glaube, es braucht eine eigene gesetzliche Regelung dazu. Der Bund hat in einer Videokonferenz mit Bundeskanzler und Gesundheitsminister sowie allen Landeshauptleuten angekündigt, dass die Frage dieser Massentestungen und das Freitesten auf eine klare rechtliche Grundlage gestellt werden müssen. Der Bürger soll sich auskennen, was geht und was geht nicht“, betonte Wallner und verwies auf die Angebote des Landes, sich gratis einer großflächigen Coronatestung ab 16. Jänner unterziehen zu lassen. „Es werden Regelungen kommen, wo Personen dann ab 18. Jänner, wo je nach Inzidenzlage vieles wieder öffnen wird, nicht mehr so leicht alles bekommen werden. Es wird nicht mehr jede Türe aufgehen, außer man ist negativ getestet“, betonte Wallner. Er gehe davon aus, dass die Teilnahme und das Ergebnis der Testung im besten Fall elektronisch nachgewiesen werden könne. Diesen Nachweis sollten Personen laut Wallner bei sich tragen.
Stehen Testungen alle zehn Tage bevor?
Dabei handelt es sich aus seiner Sicht nicht um eine Bestrafung, sondern um eine positive Motivation. „Wer also zum Test hingeht, für den werden sich gewisse Eingangstüren wieder öffnen. Das kann zumindest für die Phase danach ein Weg sein.“ Wie lange soll ein solcher Test Gültigkeit besitzen? Wallner: „Die Gültigkeit eines Tests kann neun bis zehn Tage dauern.“ Ein Test müsste also wöchentlich erneuert werden müssen? „Das ist aus meiner Sicht die einzige Alternative zum Lockdown und zu diesem ständigen Rauf- und Runterfahren der Wirtschaft, wo am Ende niemand etwas davon hat.“ Die Alternativen zum Lockdown seien intensiv diskutiert worden, betonte Wallner. Dabei sei man zum Schluss gekommen, „dass wesentlich mehr in der Fläche getestet werden muss“. In diesen Überlegungen seien auch regelmäßige Testangebote für bestimmte Berufsgruppen enthalten. „Für die Bevölkerung heißt dies: Zumindest einmal im Monat in der Fläche testen.“
Im Hinblick auf erschreckende Bilder aus Flüchtlingslagern in Griechenland, die vielen Menschen aufs Gemüt drücken, nimmt Wallner die EU in die Pflicht: „Primär müsste eine wirklich ernst zu nehmende Hilfsaktion von Europa erfolgen. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, warum dies nicht passiert.“