FFP2-Pflicht: Sieben Tage, sieben Masken

Vorräte mit Masken sind gefüllt. Kosten unter zwei Euro kaum möglich.
Wien, Schwarzach Einkaufen ist ab kommender Woche nur noch mit FFP2-Maske erlaubt. Gleiches gilt für die Benützung öffentlicher Verkehrsmittel. Supermärkte sollen sie zum Selbstkostenpreis anbieten, wie hoch dieser sein wird, lassen die Anbieter aber offen. Fest steht: Es gibt genügend FFP2-Masken für alle. Für den privaten Gebrauch sind sie außerdem mehr als nur ein Einwegprodukt. Wissenschafter schlagen eine Maske pro Wochentag vor, dann lässt sie sich bis zu fünf Mal tragen.
Ab wann und wo gilt die FFP-Maskenpflicht?
FFP2-Masken müssen ab 25. Jänner im Handel und den öffentlichen Verkehrsmittel getragen werden. Für Handelsangestellte gilt keine FFP2-Maskenpflicht, wenn sie sich regelmäßig testen lassen. In Skigebieten oder beim Besuch in Alten- und Pflegeheimen ist sie hingegen Vorschrift.
Wieviel kosten FFP2-Masken?
Die FFP2-Maske soll zum Selbstkostenpreis in Supermärkten erhältlich sein. Wie viel das ist, hängt von den Herstellungs- und Verwaltungskosten ab. Dominik Holzer, Geschäftsführer der Grazer Firma Aventrium, beziffert allein die Personalkosten pro Maske auf 29 Cent, hinzu kommen Material, Vertrieb und Verwaltung. Aventrium ist eine von zwei großen FFP2-Maskenproduzenten in Österreich.
Sowohl Spar als auch Sutterlüty erklären, dass man bereits bisher mit Preisen von bis zu zwei Euro die Masken sehr nahe oder direkt zum Selbstkostenpreis verkauft habe. Apothekensprecher Jürgen Rehak hält fest, dass die Preise unter anderem davon abhängig seien, „ob man chinesische oder österreichische Masken kauft, und wie viele davon“. Wer in größeren Mengen bestellt, bekommt die Ware meist günstiger. Dies erkläre auch den Preisunterschied der kleinen Apotheken. Eine FFP2-Maske aus Österreich könne dort kaum unter 3,50 bis 3,80 Euro angeboten werden. Allerdings sind auch Preise von über sechs Euro bekannt.
Haben alle Über-65-Jährigen Gratis-FFP2-Masken erhalten?
Nein. Von den 1,7 Millionen Über-65-Jährigen in Österreich wurden bislang 800.000 mit einer Maske versorgt. 900.000 werden laut Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) bis spätestens Ende des Monats geliefert.
Gibt es genügend Masken?
„Es gibt keinen Grund für Hamsterkäufe, es gibt genug Masken“, versichert Spar-Sprecherin Nicole Berkmann. Allerdings dürfte aufgrund des Andrangs am Montag bei manchen Kunden der Eindruck ein anderer gewesen sein. Doch sowohl Spar als auch Sutterlüty versichern, dass es keine Versorgungsengpässe gibt. „Wir haben Millionen Stück bestellt, diese werden im Lauf der Woche in den Supermärkten einlangen“, erklärt Berkmann. Ähnliches sagt Sutterlüty-Sprecherin Caroline Dobler. Spätestens am Montag werde man ausreichend auf Lager haben.
Warum ist eine FFP2-Maske besser?
FFP2-Masken müssen mindestens 94 Prozent und FFP3-Masken mindestens 99 Prozent der Testaerosole filtern. Die höchste Klasse ist laut Gesundheitsressort für Gesundheitsberufe während aerosol-verursachender Tätigkeiten wie Absaugen und Intubieren empfohlen.
Wie lange hält eine eine FFP2-Maske?
Je feuchter die Maske ist, desto weniger schützt sie. Daher sollte eine FFP2-Maske maximal drei bis vier Stunden an einem Tag getragen werden. Die Masken müsse aber nicht sofort weggeschmissen, sondern können wiederverwendet werden, wie eine Untersuchung von Forschern der FH Münster und der Westfälischen Wilhelms-Universität zeigt. Sie schlagen vor, sieben FFP2-Masken zu verwenden, eine Montagsmaske, eine Dienstagsmaske, usw. Jede Maske kann einen Tag genutzt und nach sieben Tagen wieder verwendet werden. Dazwischen sollte man sie in einem trockenen Raum aufhängen, etwa im Vorzimmer. Jede Maske könne so fünf Mal getragen werden. Wer keine sieben Tage, sondern nur einen Tag warten will, kann die Maske bei 80 Grad Ober- und Unterhitze für 60 Minuten im Backofen desinfizieren. Temperaturschwankungen sollte man vermeiden.
Birgit Entner-Gerhold, Matthias Rauch