Zähes Ringen um Entscheidung in Lech

Umsetzungspläne für Bau des neuen Gemeindezentrums sorgen für Tauziehen in der Gemeindestube und fieberhafte Berechnungen.
Lech, Bregenz In der Tourismusgemeinde Lech läuft seit geraumer Zeit ein heftiges Tauziehen um den Bau des rund 40 Millionen Euro teuren Gemeindezentrums. Wie in den VN bereits mehrfach berichtet, sitzen seit der Gemeindewahl vier Gruppierungen in der Gemeindestube. Vor dem Hintergrund, dass die Pandemie für geschlossene Hotels sorgt und damit die Quelle für wichtige Steuereinnahmen versiegen lässt, werden in Lech seit geraumer Zeit verschiedenste Szenarien gewälzt und besprochen. Sie reichen von einem generellen Baustopp über die Umsetzung einer abgespeckten Version bis hin zum Festhalten an den ursprünglichen und längst beschlossenen Plänen.
Neue Berechnung wird abgewartet
In jüngster Zeit scheint sich in der Gemeindestube bei Bürgermeister Stefan Jochum eine Mehrheit für die Umsetzung der Projektpläne in abgespeckter Form zu bilden. Drei davon und damit eine Mehrheit, sagt Jochum im Gespräch mit den VN, wären offenbar grundsätzlich für eine Verkleinerung der Pläne. Verkleinerung würde bedeuten, dass der Bau der Tiefgarage sowie ein Gebäude für Gemeinde und Lech Zürs Tourismus sowie die Dorfrezeption fertiggestellt werden sollen. Ein Beschluss, wie es mit dem Bau weitergehe, soll die Gemeinde bei einer Sitzung am 17. Februar fällen, erklärt Jochum.
„Ich bin einem Auftrag verpflichtet. Jede Änderung zieht Konsequenzen nach sich.“
Christian Matt, Architekt und Generalplaner Gemeindezentrum
Wie viele Millionen eine schmälere Version die Gemeinde kosten würde, das soll jetzt Baumeister Wolfgang Elmenreich aus Au neu berechnen. Immerhin wurden bereits eine ganze Reihe von Aufträgen für den Großbau von der früheren Gemeindevertretung mit großer Mehrheit beschlossen und auch vergeben. Darüber hinaus ist Michael Hassler als Projektleiter beauftragt und Christian Matt vom Bregenzer Architekturbüro Dorner Matt fungiert als Generalplaner.
Drohen finanzielle Konsequenzen?
Für Generalplaner Matt besitzt der frühere Gemeindebeschluss Gültigkeit. „Ich habe eine Verpflichtung den Bau fortzusetzen. Für uns gilt nach wie vor der 2. Mai 2021 als Startschuss für die dritte Bauphase“, betont Matt im VN-Gespräch. „Jegliche Änderung der ursprünglich beschlossenen Pläne, auch eine Verkleinerung, zieht finanzielle Konsequenzen nach sich.“