Das Prinzip Hoffnung
CoronaCoronaCorona, man kann es manchmal gar nicht mehr hören, das geht wohl den meisten nach dem ersten Jahr der Pandemie so. Überall berechtigte Sorgen und Nöte – steigende Fall-Zahlen, Engpässe bei den Impfstoffen, die hohe Zahl Arbeitssuchender, die beunruhigende Wirtschaftslage und die Ungewissheit, wie das alles weitergehen soll. Dennoch oder gerade deswegen ein Versuch, ein paar lichte Momente aus den vergangenen Tagen hervorzuheben:
AstraZeneca, jener Impfstoff, den Österreich in großem Ausmaß geordert hat und mit dem wohl viele hierzulande geimpft werden, ist eine gute Möglichkeit, sich zu schützen und kein Vakzin zweiter Klasse. Renommierte Virologen wie der in New York forschende Steirer Florian Krammer erklären, dass der Impfstoff laut ersten Daten gegen alle in Europa zirkulierenden Corona-Viren wirke, außer die südafrikanischen Variante. Krammer spricht sich für ein „Draufimpfen“ auf eine erste Dosis des AstraZeneca-Vakzins mit einem mRNA-Impfstoff als zweite Dosis aus. Und laut einer neuen Studie des Fachjournals „The Lancet“ ist AstraZeneca wirksamer, wenn die zweite Injektion drei Monate nach der ersten verabreicht wird (nicht, wie bisher empfohlen, nach sechs Wochen). So könnten möglichst viele Menschen mit einer ersten Dosis einen Grundschutz erhalten – das kann helfen, das Schlimmste zu verhindern.
Die Leistungen vieler, die jeden Tag an den diversen Fronten der Pandemie kämpfen, sind Grund für Zuversicht.
Das Gratistest-Netz im Land funktioniert mittlerweile fast flächendeckend gut. Die TU Wien hat in einer Datenanalyse gemeinsam mit der Austria Presse Agentur erhoben, dass drei von vier Testwilligen den nächsten kostenlosen Test in nur fünf Minuten Fahrzeit erreichen; Lücken gibt es allerdings noch in einigen Landgemeinden. Viel und engmaschig zu testen, ermöglicht uns, die Situation zu kontrollieren, solange es noch nicht genügend Impfungen gibt. Und ein kleines Stück Freiheit zurückzubekommen.
Der Impfstoff von Biontech/Pfizer verhindert laut dem israelischen Gesundheitsministerium– Israel stellt ja der Forschung seine Daten zur Verfügung – nach der zweiten Impfung schwere Krankheitsverläufe oder Todesfälle zu 99 Prozent. Der deutsche Virologe und SPD-Politiker Karl Lauterbach sieht darin auch eine Hoffnung in Sachen Weiterverbreitung des Virus durch Geimpfte: „Wenn sich das bestätigt, wäre es eine sehr positive Nachricht. Das würde Herdenimmunität per Impfung möglich machen.“ Man könnte schon bald mehr darüber herausfinden, ob die Impfung tatsächlich verhindert, dass Geimpfte das Virus in sich tragen und weitergeben.
Die Leistungen vieler fähiger und engagierter Menschen auf der ganzen Welt, die jeden Tag an den diversen Fronten der Pandemie kämpfen, sind Grund für die Zuversicht, die man sich nicht nehmen lassen darf.
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