Vom praktischen Arzt zum Krisenmanager

Politik / 14.04.2021 • 05:00 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Vom praktischen Arzt zum Krisenmanager
Der designierte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein war politisch bislang unauffällig. APA

Wolfgang Mückstein tritt den derzeit wohl härtesten Job an: Er wird Gesundheitsminister.

Wien „Wolfgang Mückstein ist ein Mann der Praxis, der hautnah miterlebt hat, wie sich die Pandemie auf das Leben der Menschen auswirkt“, sagt Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), als er den Wiener Allgemeinmediziner und Ärztekammerfunktionär am Montag als Nachfolger von Rudolf Anschober präsentierte. Ab kommender Woche wird der 46-Jährige das Amt des Gesundheitsminister übernehmen.

Außerhalb der Ärztekammer war er vor wenigen Tagen wohl den wenigsten bekannt. Der Hausarzt ist Mitglied der Grünen Ärzte und Leiter des ersten Primärversorgungszentrums in Wien. Für die Grünen saß er bei den Regierungsgesprächen mit am Tisch. 

Daran waren auch der Ex- Abgeordnete Harald Walser, Bundesrat Adi Gross und Nationalratsmandatarin Nina Tomaselli (alle Grüne) beteiligt. Sie beschreiben den Arzt als ausgewiesenen Experten. „Es wird sich zeigen, wie er den Wechsel vom reinen Mediziner zum Politiker schafft“, meint Walser. „Mückstein wird einen extrem harten Job antreten“, meint Gross: „Aber er macht mir den Eindruck, dass er nicht naiv ist.“ Tomaselli ist von den Managerqualitäten des künftigen Ministers überzeugt. Setze er Maßnahme, hätten diese bestimmt ein wissenschaftliches Fundament. Außerdem sei er ein guter Zuhörer.

Politisch auffällig war Mückstein bisher nicht. Gewisse Konturen lassen sich aber bei einer TV-Debatte von Ende März erkennen. Zu Gast bei Puls24 forderte er etwa, die Coronamaßnahmen an gewissen Parametern festzumachen, sodass jeder wisse, wann welche Konsequenzen drohten. Der Ost-Lockdown kam seiner Ansicht nach zu spät. 

Birgit Entner-Gerhold, Klaus Hämmerle

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