Rätselraten um K-Frage

Politik / 16.04.2021 • 22:21 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Die CDU-Spitzengremien stehen klar hinter ihrem Vorsitzenden Armin Laschet. reuters
Die CDU-Spitzengremien stehen klar hinter ihrem Vorsitzenden Armin Laschet. reuters

Laschet oder Söder als Kandidat der Union: Machtkampf setzt sich fort.

berlin Im Streit um die Kanzlerkandidatur der deutschen Unionsparteien ist weiter keine Entscheidung in Sicht. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Unionskreisen waren CDU-Chef Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder am Freitag weiter miteinander im Gespräch. Weitere Details zum Stand der Beratungen blieben zunächst offen, auch bis wann die Entscheidung fallen soll.

Zankapfel Umfragen

Am Dienstag hatten Laschet und Söder nach einer rund vierstündigen Beratung in der Unionsfraktion mitgeteilt, das sie bis Ende der Woche eine Entscheidung für die festgefahrene K-Frage präsentieren wollen. Beide hatten am vergangenen Sonntag erklärt, dass sie für die Kandidatur bereit stünden, woraufhin sich die obersten Gremien der Schwesternparteien hinter ihrem jeweiligen Parteichef versammelten. Während Söder – wie andere Politiker der CSU und auch CDU – auf die aktuellen, für ihn sehr positiven Umfragen verweist, betont Laschet immer wieder, Umfragen könnten sich sehr schnell ändern. Zumindest am Freitag war dies aber noch nicht der Fall. Derzeit halten 44 Prozent der Deutschen und 72 Prozent der Unions-Anhänger Söder für den geeigneteren Kandidaten, um die Unionsparteien in die Bundestagswahl zu führen, wie der von infratest dimap erhobene Deutschlandtrend des ARD-“Morgenmagazins“ ergab. Im nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet sehen nur 15 Prozent der Bundesbürger und 17 Prozent der Unions-Anhänger den geeigneteren Kandidaten.

Im ZDF-Politbarometer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen hat Söder ebenfalls weiter die klar besseren Werte: Den CSU-Vorsitzenden halten 63 Prozent aller Befragten und 84 Prozent der CDU/CSU-Anhänger für kanzlertauglich (nein: 31 Prozent bzw. 12 Prozent). Armin Laschet trauen das Amt nur 29 Prozent zu und in den eigenen Reihen 43 Prozent (nein: 61 Prozent bzw. 49 Prozent. Aus einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts Insa für „Bild“ geht zudem hervor, dass die Union bei der Bundestagswahl im September mit einem Kanzlerkandidaten Laschet mit 27 Prozent der Stimmen rechnen dürfte, mit Söder seien es 38 Prozent. Allerdings betonten diverse Spitzenpolitiker der CDU wiederholt, dass auf Umfragen – zumal rund fünf Monate vor der Wahl – kein Verlass sei. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erklärte am Freitag, Laschet sei als Parteivorsitzender „der natürliche Kanzlerkandidat der Union“. Dagegen bekräftigte Digitalstaatsministerin Dorothee Bär (CSU) ihre Unterstützung für Bayerns Ministerpräsident Söder.

CSU-Chef Markus Söder hat in den aktuellen Befragungen klar die Nase vorn. AFP
CSU-Chef Markus Söder hat in den aktuellen Befragungen klar die Nase vorn. AFP

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