Tägliche Testpflicht an Rankweiler Schule abgesagt

Politik / 26.04.2021 • 18:30 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Tägliche Testpflicht an Rankweiler Schule abgesagt
Das Vorgehen sei unverhältnismäßig, sagt der Kinder- und Jugendanwalt.  VN

Eltern meldeten Bedenken bei Kinder- und Jugendanwalt. Dieser gibt ihnen recht. Eine tägliche Testpflicht wäre unverhältnismäßig, sagt Michael Rauch.

Rankweil In der Montfortschule Rankweil gab es schon viele Coronafälle. Direktor Simon Hagen wollte es daher mit einer täglichen Testpflicht versuchen, um Kinder und Lehrer besser zu schützen. Das tägliche Testen wäre auf zwei Wochen befristet gewesen. Am Ende wurde es nur eine, denn nicht alle Eltern waren damit einverstanden. Drei von ihnen meldeten sich bei Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch. Er bezeichnet das Vorgehen des Direktors als unverhältnismäßig.

Das tägliche Testen wäre mit dem Erlass des Bildungsministeriums gedeckt. Allerdings könnten die zusätzlichen Tests am Dienstag und Donnerstag nur freiwillig sein, erklärt Direktor Hagen in einem Schreiben an die Eltern. Der damit verbundene Aufwand würde die Kapazitäten der Schule übersteigen. Man kehre mit Bedauern wieder zum alten Testrhythmus (Montag, Mittwoch, Freitag) zurück.

"An der Schule sind Kinder mit teils erheblichen Vorerkrankungen", sagt Volksschuldirektor Simon Hagen. <span class="copyright">VN</span>
"An der Schule sind Kinder mit teils erheblichen Vorerkrankungen", sagt Volksschuldirektor Simon Hagen. VN

Laut Kinder- und Jugendanwalt ist das Vorgehen des Direktors unverhältnismäßig, zumal rechtlich keine Grundlage dafür bestehe und es in keinem anderen Bereich – auch nicht bei Erwachsenen – eine tägliche Testpflicht gebe. Rauch zweifelt nicht an der guten Absicht des Direktors: “Wir haben ihm aber empfohlen, zukünftig die Gesundheitsbehörde miteinzubeziehen und sich mit den Eltern im Vorfeld  besser abzustimmen.“ An der aktuellen Test- und Maskenpflicht hat er nichts auszusetzen. Sie sei das gelindere Mittel. Die Alternative wären Schulschließungen.

Hagen betont, dass es das gute Recht aller Eltern sei, sich an den Kinder- und Jugendanwalt zu wenden. Er kritisiert aber, dass sie kein Gespräch mit ihm gesucht hätten. „Was viele vielleicht nicht wissen: An der Schule sind Kinder mit teils erheblichen Vorerkrankungen.“ Für sie könnte eine Coronainfektion lebensgefährlich werden.

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