Schweiz will im Sommer auch Zwölfjährige impfen

Politik / 27.04.2021 • 20:02 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Schweiz will im Sommer auch Zwölfjährige impfen
In Österreich gibt es noch keinen konkreten Zeitplan. Das Problem: Derzeit fehlt die Evidenz. “Ich gehe davon aus, dass wir im Späterbst Antworten haben”, sagt Impfexperte Kollaritsch. APA

Derzeit aber keine Studienergebnisse und daher keine Zulassung.

Wien Die Schweiz will im Sommer mit der Impfung von Zwölf- bis 16-Jährigen beginnen und Ende des Jahres mit Unter-Zwölf-Jährigen starten. Es seien genügend Impfdosen vorhanden, erklärte Anne Lévy, Direktorin des Bundesamts für Gesundheit. Es brauche lediglich eine Zulassung der Swissmedic, ebenso eine Empfehlung der Eidgenössischen Kommission für Impffragen. In Österreich gibt es noch keinen konkreten Zeitplan.

Das Problem: Derzeit fehlt die Evidenz. Impfexperte Herwig Kollaritsch möchte das Schweizer Vorhaben auf VN-Anfrage daher nicht weiter kommentieren. Bis wann Kinder und Jugendliche in Österreich geimpft werden können, hänge von den Studien ab. Die Europäische Arzneimittelagentur hat noch keinen Impfstoff für Kinder und Jugendliche zugelassen. Jener von Biontech Pfizer darf allen ab 16 Jahren gespritzt werden. Die Impfstoffe von Moderna, AstraZeneca und Johnson & Johnson sind ab 18 erlaubt. Für die jüngere Bevölkerungsgruppe sind die Impfstoffe noch nicht ausreichend erprobt. Erste Studien laufen. “Ich gehe davon aus, dass wir im Späterbst Antworten haben”, sagt Kollaritsch. Irgendwann werde es auch sicher möglich sein Kinder zu impfen. “Aber sie sind bitte keine kleinen Erwachsenen. Da kann es ganz anders aussehen, zum Beispiel was die Dosierung betrifft.”

Was die Herdenimmunität angeht, spielen Kinder sicher eine Rolle, ist der Impfexperte überzeugt. “Die viel größere Rolle spielen aber jene Erwachsenen, die sich nicht impfen lassen.” Kollaritsch glaubt nicht, dass sich zwei Drittel aller Impfberechtigten impfen lassen, wenngleich das dringend nötig wäre. “Es gibt nämlich keine andere Option. Wer sich nicht impfen lässt, wird früher oder später auf natürlichem Weg immunisiert, allerdings um den Preis der Erkrankung.” Und deren Risiko sei bekanntlich um ein vielfaches größer.

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