Bis zu 80 Prozent der Über-60-Jährigen in Vorarlberg geimpft

Die Impfquoten steigen in allen Bundesländern, aber in unterschiedlicher Geschwindigkeit.
Wien, Bregenz Über 156.000 Vorarlbergerinnen und Vorarlberger haben mindestens die erste Impfung erhalten. Rund 68.000 Vorgemerkte warten noch darauf. Die Zahl der Impfinteressierten steigt laut Vormerkplattform des Landes kontinuierlich. Vorarlberg gehört diesen Zahlen zufolge zu den Spitzenreitern in Österreich. Nur das Burgenland verzeichnet bei den Erstimmunisierungen eine höhere Quote, wie eine Übersicht des Gesundheitsministeriums zeigt.
Um die Pandemie in den Griff zu bekommen, müssen laut Experten 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung geimpft sein. Diese Quote ist noch außer Reichweite. Sind alle rund 225.000 Vorgemerkten in Vorarlberg geimpft, liegt sie bei knapp 60 Prozent aller Vorarlberger beziehungsweise bei knapp 70 Prozent aller Impfberechtigten im Land.
Derzeit beträgt die Impfquote bereits bei den Über-60-Jährigen mehr als 70 Prozent, die Über-80-Jährigen haben eine Quote von deutlich über 80 Prozent erreicht. Bei den jüngeren Altersgruppen gibt es noch Nachholbedarf beziehungsweise auch noch Impfwillige, die auf ihre erste Dosis warten.

Im Österreichvergleich liegt Vorarlberg laut Gesundheitsressort mit einer Impfquote von 38 Prozent nach dem Burgenland (39 Prozent) an zweiter Stelle. Auch Tirol und Kärnten sind über dem österreichischen Durchschnitt von rund 34 Prozent. Unterdurchschnittlich schneidet nur die Bundeshauptstadt ab. Derzeit sind 31 Prozent der Wiener geimpft.
Das Gesundheitsministerium erklärt sich die Unterschiede primär mit den regionalen Pendlerströmen. Die Daten würden sich am Hauptwohnsitz der Personen orientieren. „Im Großraum Wien ist davon auszugehen, dass ein signifikanter Anteil der Personen, die in einem Bundesland wohnen und geimpft sind, in einem anderen Bundesland geimpft wurden.“ Vor allem in Phase eins bei der Immunisierung des Gesundheitspersonals sei das deutlich erkennbar gewesen. Ein Vergleich unter den Bundesländern sei daher nur bedingt möglich. Grundsätzlich würden die Impfdosen aber nach dem Bevölkerungsschlüssel aufgeteilt.

In Wien wurden allerdings Zehntausende Personen, die aus anderen Bundesländern stammen, geimpft. Die meisten kamen aus Niederösterreich, manche laut Angaben der Stadt sogar aus Vorarlberg. Zieht man die Wiener ab, die in anderen Bundesländern ihre Impfung erhalten haben, bleiben ungefähr 50.000 Impfungen übrig. Niederösterreich und Wien haben sich nun auf einen Pendlerausgleich geeinigt. Bis Ende Mai erhält die Bundeshauptstadt von ihrem Nachbarbundesland 30.000 Impfdosen, erklärt ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Auch vom Bund seien zusätzliche Dosen als Ausgleich zu erwarten.
Die Nachfrage nach Impfstoff bleibt vorerst jedenfalls hoch, wie es im Gesundheitsministerium auf VN-Anfrage heißt: „Derzeit wurden bereits mehr Impfdosen durch die Impfstellen der Bundesländer bestellt, als im Land sind. Es befindet sich daher effektiv nichts auf Lager.“