In den Spitälern bleibt es ruhig

Politik / 30.07.2021 • 17:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
In den Spitälern bleibt es ruhig
Mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung ist in Österreich bereits geimpft. APA

Coronazahlen steigen, aber Systemrisiko bleibt gering. Ampelfarbe für Vorarlberg: noch gelb.

Wien Die britische Variante des Coronavirus ist fast Geschichte. Vergangene Woche wurde „Alpha“ – wie sie nun heißt –gerade einmal bei 1,77 Prozent der Neuinfizierten nachgewiesen. In Vorarlberg waren es laut der staatlichen Gesundheitsagentur AGES sogar 0,00 Prozent. Die einst dominante Variante ist „Delta“ gewichen, die erstmals in Indien entdeckt worden ist. Sie wird mittlerweile bei acht von zehn neu registrierten Fällen gefunden.

Vorarlberg kurz vor Orange

Mit der deutlich ansteckenderen Variante steigen auch die Infektionen. Auf 100 Infizierte kommen derzeit 111 weitere. In allen Bundesländern geht der Trend nach oben. Die Ampelkommission sieht in Salzburg bereits ein hohes Ansteckungsrisiko, also ein oranges Warnsignal. Auch Vorarlberg hätte aufgrund der Fallzahlen in diese Kategorie eingestuft werden können, allerdings entschieden die Experten, die Ampel im Land bei gelb (mittleres Risiko) zu lassen. Unter den sechs Bezirken mit den meisten Neuinfektionen befindet sich Feldkirch. Hier liegt die Inzidenz derzeit bei 40. In Bregenz sind es 33, gefolgt von Dornbirn (21) und Bludenz (17).

Hospitalisierungsrate niedrig

Trotz zunehmender Coronafälle bleibt es in den Spitälern aber ruhig. „Die Hospitalisierungsrate befindet sich auf einem niedrigen Niveau“, schreiben die Experten der Ampelkommission. Sie erkennen in den vergangenen drei Wochen zwar wieder steigende Werte bei den Über-65-Jährigen, bewerten das Systemrisiko angesichts der überschaubaren Patientenzahlen aber als gering. Das Prognosekonsortium geht davon aus, dass die Zahl der Intensivpatienten von derzeit 38 bis Mitte August auf 51 steigen wird. Auf den Normalstationen geht sie von einer Zunahme um rund 30 Patienten auf 108 aus. Die zunehmenden Fälle bei den Neuinfektionen gehen insbesondere auf die jüngere, ungeimpfte Bevölkerung zurück. Die meisten betreffen die 15- bis 24-Jährigen. Der Altersdurchschnitt liegt bei 30,4. Zu Beginn des Jahres betrug er 46,7.

Privat, Freizeit, Reisen, Gastro

Die Clusteranalyse der AGES zeigt, dass die meisten Fälle im privaten Bereich (45,6 Prozent) auftreten, gefolgt von Freizeit (19,3 Prozent), Reise (13,5 Prozent) sowie Gastronomie und Hotellerie (12,6 Prozent). Dass Reiserückkehrer aus Zypern, Spanien und den Niederlanden mit einer PCR-Testpflicht belegt werden, wird von den Experten befürwortet. So könne man einer Virusausbreitung in Österreich entgegenwirken.

Laut Prognosen wird die tägliche Fallzahl bis 5. August auf 540 und die Inzidenz auf rund 39 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche steigen. Die Entwicklung der Inzidenzen in den Bundesländern bleibt auch in den Prognosen verschieden und reicht von 20 im Burgenland bis 73 in Salzburg. Österreichweit liegt der Wert aktuell bei 33, in Vorarlberg bei 30.