Plagiatsvorwürfe gegen Laschet

Unions-Kandidat räumt Fehler in seinem Buch ein und entschuldigt sich.
berlin Der deutsche Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) hat Fehler in seinem Buch „Die Aufsteigerrepublik. Zuwanderung als Chance“ aus dem Jahr 2009 eingeräumt und sich dafür entschuldigt. Zuvor war auf Twitter eine Gegenüberstellung des Plagiatsprüfers Martin Heidingsfelder veröffentlicht worden, die auf auffallende Ähnlichkeiten zwischen einer Passage des Laschet-Buchs und einem anderen Text hinweist.
Prüfung angekündigt
„Mindestens ein Urheber des im Buch verwendeten Materials wird weder im Fließtext noch im Quellenverzeichnis genannt“, räumte Laschet am Freitag auf Anfrage der dpa ein. „Dafür möchte ich ausdrücklich um Entschuldigung bitten, denn sorgfältiges Arbeiten beim Verfassen von Werken und die Achtung des Urheberrechts sind für mich auch eine Frage des Respekts vor anderen Autoren. Um zu klären, ob es weitere Fehler gibt, werde ich unverzüglich die Prüfung des Buchs veranlassen.“ Veröffentlicht wurde die Gegenüberstellung von Karsten Weitzenegger, der die von Heidingsfelder zum Vergleich herangezogene Textpassage nach eigenen Angaben verfasst hatte. Bei Weitzenegger heißt es: „Brain Gain ist für Herkunftsländer vor allem dann möglich, wenn qualifizierte Arbeitskräfte nicht dauerhaft abwandern, sondern temporär in einem anderen Land Erfahrungen sammeln, die dann bei der Rückkehr eingesetzt werden können.“ Laschet schreibt in seinem Buch: „Brain-Gain durch Migration ist auch für die Herkunftsländer möglich, dann nämlich, wenn qualifizierte Arbeitskräfte nicht dauerhaft abwandern, sondern in einem anderen Land Erfahrungen sammeln und danach in ihr Heimatland zurückkehren.“ Auch ein kurz danach folgender Satz liest sich in der Gegenüberstellung ähnlich.
In seinem Buch forderte der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und damalige Integrationsminister Laschet eine „dritte deutsche Einheit“: Nach Eingliederung der Vertriebenen und Wiedervereinigung stehe jetzt die Integration der Zuwanderer an. Auch Grünen-Chefin Annalena Baerbock geriet mit ihrem heuer erschienenen Buch „Jetzt. Wie wir unser Land erneuern“ in die Kritik. Der österreichische Medienwissenschaftler Stefan Weber machte in einer Reihe von Fällen sprachliche Ähnlichkeiten zu anderen Texten publik.