Je jünger, desto mehr Infektionen: Wie Corona die Altersgruppen in Vorarlberg betrifft

Politik / 12.09.2021 • 16:55 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Je jünger, desto mehr Infektionen: Wie Corona die Altersgruppen in Vorarlberg betrifft
Die Maskenpflicht gilt auch in der Sicherheitsphase nur außerhalb der Klasse. APA

Die Schule beginnt mitten in der vierten Welle. Höchste Inzidenz bei Null- bis 24-Jährigen.

Wien Etwas über 500 positive Covid-PCR-Ergebnisse bei 490.000 Kindern und Jugendlichen: Das ist die Bilanz der ausgedehnten Tests in der ersten Schulwoche in Niederösterreich, Burgenland und Wien. Diese schwimmt genauso wie der Schulstart am Montag im Westen bereits mitten in der vierten Welle mit. Mit den derzeit hohen Infektionszahlen in ganz Österreich hat der gestartete Unterricht aber noch nichts zu tun, ist Komplexitätsforscher Peter Klimek überzeugt. Die Auswirkungen des Schulbetriebs würden sich erst in den kommenden Wochen auf die Zahlen niederschlagen. Das erklärt auch die Coronakommission, die für die wöchentliche Schaltung der Coronaampel zuständig ist.

Druck wird größer

Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche lag am Sonntag österreichweit bei 159, in Vorarlberg bei 127. Die besten Werte verzeichnet Kärnten mit 100. Spitzenreiter ist Wien mit einer Inzidenz von 225. Auch die Zahl der Spitalspatienten nimmt weiter zu. Laut Prognosen wird die Bettenbelegung mit Covid-Patienten in den Intensivstationen von aktuell neun Prozent auf knapp 14 Prozent bis 22. September steigen. In Wien und Oberösterreich könnte sie sogar die systemkritische Grenze von über einem Drittel erreichen. Die Zahl der Patienten auf der Normalstation nimmt laut Prognosen von 456 am 7. September auf 724 am 22. September zu. In Vorarlberg befinden sich aktuellsten Daten zufolge 20 Coronapatienten im Spital, acht davon auf der Intensivstation. Die meisten sind ungeimpft.

Die meisten Fälle im Haushalt

Je jünger, desto mehr Infektionen: Wie Corona die Altersgruppen in Vorarlberg betrifft

Nach den Sommermonaten durchmischen sich die Kontaktnetzwerke wieder zunehmend, etwa an der Schule und am Arbeitsplatz. Das könnte das Infektionsgeschehen antreiben, hält die Coronakommission fest. Reiserückkehrer machten bislang einen großen Anteil aus. Vergangene Woche ging dieser laut AGES-Daten aber zurück. Ihr Anteil sank von rund einem Drittel im August und Anfang September auf aktuell 15 Prozent. Über die Hälfte der neuen Fälle haben ihre Quelle im privaten Haushalt, 13,3 Prozent bei Freizeitaktivitäten, fünf Prozent am Arbeitsplatz und rund drei Prozent in der Hotellerie/Gastronomie. Das Durchschnittsalter der Neuinfizierten liegt bei 33,4 Jahren. Die Gruppe der 15- bis 24-Jährigen ist am stärksten betroffen.

Sicherheitsphase zum Schulstart

Wie von der Agenda Austria errechnete Daten zeigen, liegt die Inzidenz bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen deutlich über dem landesweiten Durchschnitt. Das Institut hat für die VN die Zahlen für Vorarlberg inklusive zugehöriger Impfquoten ausgewertet: So wurden am Stichtag 9. September landesweit 115 neue Fälle pro 100.000 Einwohner und Woche registriert. 64 Prozent der Vorarlberger galten an diesem Tag als vollimmunisiert. Bei den Bis-14-Jährigen lag die Inzidenz bei 161,9 und bei den 15- bis 24-Jährigen bei 174,9 – bei Impfquoten von 3,7 bzw. 52,9 Prozent. Die hohen Fallzahlen begleiten den Schulstart am Montag. Dieser beginnt mit einer dreiwöchigen Sicherheitsphase. Außerhalb der Klassenzimmer müssen alle eine Maske tragen. Schülerinnen und Schüler müssen sich drei Mal pro Woche testen, davon mindestens einmal mit einem PCR-Test. Bei geimpftem Lehr- und Verwaltungspersonal reichen drei Antigen-Tests pro Woche, bei Ungeimpften muss mindestens ein extern organisierter PCR-Test dabei sein.