Reisefreiheit für Vorarlberger

Politik / 22.09.2021 • 12:13 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Reisefreiheit für Vorarlberger
Für Vorarlberger gibt es freie Fahrt nach Deutschland und in die Schweiz. VN
 

Bei neuen Beschränkungen macht die Schweiz eine Ausnahme für die Nachbarschaft.

SCHWARZACH Die vierte Welle sei nicht gebrochen, betont Patrick Mathys vom eidgenössischen Bundesamt für Gesundheit, bestätigt jedoch eine erfreuliche Entwicklung: Seit Tagen gehen die Zahlen zurück. Und zwar nicht nur die der bestätigten Infektionen, sondern auch die der Spitalspatienten.

Für die kälteren Jahreszeiten, wenn sich das gesellschaftliche Leben wieder mehr und mehr in geschlossene Räume verlagert, wird wieder mit mehr Ansteckungen gerechnet. Versäumnisse der Vergangenheit will man im Hinblick darauf vermeiden. Also hat die Regierung neue Reisebestimmungen fixiert: Wer in die Schweiz einreist, muss sich registrieren. Außerdem gilt eine Zertifikatspflicht: Ins Land darf seit Montag nur noch, wer genesen, geimpft oder getestet ist. Wer sich lediglich testen lässt, muss das zudem nach vier bis sieben Tagen wiederholen.

All das gilt für Menschen aus Vorarlberg allerdings nicht. Grenzgänger und Bewohner grenznaher Regionen sind von dieser Regelung ausgenommen, wie Jonas Montani vom Eidgenössischen Departement des Innern auf Anfrage der VN bestätigt: „Damit trägt der Bundesrat der Tatsache Rechnung, dass in diesen Gebieten ein enger wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und kultureller Austausch stattfindet.“

Vorarlberger dürfen nach wie vor ohne weitere Auflagen einreisen, wie etwa auch Tiroler, Bayern, Baden-Württemberger oder Norditaliener. Sie werden laut Montani beim Grenzübertritt von der Erfassung der Kontaktdaten ausgenommen und müssen auch dann kein negatives Testergebnis vorweisen, wenn sie weder geimpft noch genesen sind.

Genau genommen gelten die neuen Reisebestimmungen also nur für Menschen aus entfernteren Regionen. Und für sie kommen sie einer Registrierung plus einer 3-G-Regel gleich. Eine solche Regel hat die Schweiz später als Österreich, aber doch, vor rund zwei Wochen für Gastronomiebetriebe und andere Freizeiteinrichtungen eingeführt. Experten wie Mathys gehen davon aus, dass das auch zu einem Wiederanstieg der Impfbereitschaft nach einer sommerlichen Flaute beigetragen hat.

Freie Fahrt gibt es für Vorarlberger auch nach Deutschland. In Bayern ist die Corona-Ampel grün. Und zwar tiefgrün, um genau zu sein: Grenzwerte wie 600 Intensivpatienten im ganzen Land werden derzeit nicht einmal zur Hälfte erreicht. Dazu kommt, dass sich die Entwicklungen auch hier stabilisiert haben. Weiterhin gilt jedoch eine Maskenpflicht in geschlossenen Räumen sowie in Landkreisen wie Lindau, in denen die Inzidenz bestätigter Infektionen pro 100.000 Einwohner und Woche über 35 liegt, eine 3-G-Regel, die im Wesentlichen der österreichischen entspricht.

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