Hittisauer Gemeindechef bleibt nach Alkofahrt in Amt und Würden

Politik / 20.10.2021 • 16:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Hittisauer Gemeindechef bleibt nach Alkofahrt in Amt und Würden
Gemeindeoberhaupt Beer war nach einer Sitzung alkoholisiert mit einem E-Auto in eine Hausmauer gekracht. VN/Sohm

Für Bürgermeister Gerhard Beer bleibt die Alkofahrt vor zwei Wochen ohne politische Konsequenzen. Beide Fraktionen in der Hittisauer Gemeindestube stärken ihm den Rücken.

Hittisau Mächtig in die Schlagzeilen war Gerhard Beer geraten, als er sich vor rund zwei Wochen alkoholisiert hinter das Steuer eines E-Autos der Gemeinde gesetzt und in eine Hausmauer gekracht war. Der Führerschein dürfte noch länger weg sein, glücklicherweise entstand nur Sachschaden. Wer gedacht oder erwartet hatte, dass Beer außer einer saftigen Strafbuße der Behörden und dem Bezahlen des Sachschadens auch politisch zum Handkuss kommen würde, wird jetzt eines Besseren belehrt: In der jüngsten Gemeindesitzung am Dienstagabend stellten sich die Mitglieder der Fraktionen “Liste Hittisau” und “Für unser Dorf” mit einer Erklärung geschlossen hinter das Gemeindeoberhaupt. Die jeweils neun Gemeindevertreter der beiden Listen zeigten sich unisono einmütig, sahen von politischen Folgen für die Alkofahrt von Beer ab und bestätigten ihm die volle Handlungsfähigkeit.

An Rücktritt denkt Beer nicht

Jetzt solle vor allem konstruktiv an der Entwicklung der Bregenzerwälder Kommune weitergearbeitet werden, lautet der gemeinsame Tenor. “Weil wir eine Gemeindevertretung sind und es wichtig ist, dass wir durch so kleine Krisen gemeinsam gut rauskommen”, heißt es sogar bei der Liste “Für unser Dorf” als Oppositionspartei. “Mich freut es, dass das Ganze bei der Sitzung so abgelaufen ist und die Fraktionen zu einer gemeinsamen Erklärung gefunden haben”, zeigt sich Bürgermeister Beer in einer ersten Reaktion im VN-Gespräch erleichtert. An einen Rücktritt aus eigenen Stücken denkt der Bürgermeister nicht. Dass es alles andere als korrekt war, sich alkoholisiert ans Steuer zu setzen, und dies nicht mehr der Fall sein wird, hebt er freilich deutlich hervor: “Es war eine Riesenglück, dass keine Menschen dabei Schaden genommen haben.” Aus den gemachten Erfahrungen habe er jedenfalls persönlich wichtige Lehren und Schlüsse gezogen, betont Beer im Gespräch mit den VN.

"Es war ein Riesenglück, dass keine Menschen dabei Schaden genommen haben", betont Gemeindechef Gerhard Beer rückblickend. <span class="copyright">VN</span>
"Es war ein Riesenglück, dass keine Menschen dabei Schaden genommen haben", betont Gemeindechef Gerhard Beer rückblickend. VN