So entwickelt sich das Infektionsgeschehen im Bodenseeraum

Politik / 21.11.2021 • 18:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
In süddeutschen Landkreisen gab es angesichts der angespannten Lage weitreichende Konsequenzen. <span class="copyright">AFP</span>
In süddeutschen Landkreisen gab es angesichts der angespannten Lage weitreichende Konsequenzen. AFP

In schwäbischen Spitälern werden nur noch nötigste Behandlungen durchgeführt.

schwarzach Die Kurven, die das Infektionsgeschehen abbilden, sind alles in allem österreichweit etwas flacher geworden, auch im Bodenseeraum. Ob ein Trend daraus wird, ist offen. Das Prognosekonsortium des Gesundheitsministeriums geht davon aus, dass möglicherweise die Boosterimpfungen sowie Beschränkungen, die in den vergangenen Tagen eingeführt worden sind, zu wirken beginnen. Allerdings: Für eine nachhaltige Entspannung reicht das noch nicht aus.

In Österreich belief sich die Inzidenz bestätigter Infektionen pro 100.000 Einwohner und Woche gestern auf 1102. In Salzburg blieb sie mit 1758 am höchsten, in Vorarlberg betrug sie immerhin 1288. In den Spitälern ist die Auslastung übers Wochenende auf hohem Niveau stabil geblieben.

Das war auch in den süddeutschen Landkreisen so. Dort hatte es aber weitreichende Konsequenzen gegeben: „Die Lage für das Pflegepersonal ist extrem angespannt“, so Oberallgäus Landrätin Indra Baier-Müller. Aufgrund der vielen Coronapatienten werden nur noch die nötigsten Operationen durchgeführt. Schwabenweit sind laut Baier-Müller aufschiebbare stationäre Behandlungen untersagt: „Wie ernst die Lage ist, zeigt, dass aktuell nicht mehr alle Coronaintensivpatienten in jedem der drei Rettungsdienstbereiche in Schwaben medizinisch versorgt werden können.“ Im Landkreis Oberallgäu beträgt die Inzidenz 818, in Lindau 478. Es dürfte eine höhere Dunkelziffer geben, nachdem es bei der Auswertung von PCR-Testungen zu immer größeren Verzögerungen kommt.

Stark zunehmend ist das Infektionsgeschehen in Liechtenstein. Aktuell beläuft sich die Inzidenz auf 893. Man prüfe daher Maßnahmen, berichtet Martin Hasler von der Regierung. In der Schweiz wird mit einer Art Ruhe vor dem Sturm gerechnet. Dort gibt es mehr und mehr Infektionen, aber noch relativ wenige Hospitalisierungen. Im 500.000 Einwohner zählenden Kanton St, Gallen mussten zuletzt mit vier Personen deutlich weniger Menschen intensivmedizinisch betreut werden als in Vorarlberg (18). „Wir stehen am Anfang einer Bewährungsprobe“, warnt jedoch Lukas Engelberger von den kantonalen Gesundheitsdirektoren.

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