Deshalb reißt der Hopfner-Austritt ein Loch in die SPÖ-Kassa

Dass Thomas Hopfner nicht mehr bei der SPÖ ist, wirkt sich auf das Wahlkampfbudget aus.
Bregenz Wäre Jeanette Greiter nicht umgezogen, hätte sich die SPÖ einigen Ärger erspart.
Die SPÖ-Nachwuchshoffnung und Landesfrauengeschäftsführerin holte im Landtagswahlkampf 2019 im Bezirk Bregenz 378 Vorzugsstimmen. Thomas Hopfner erreichte 148 Stimmen, weshalb ihn Greiter von Platz fünf verdrängte. Bregenz ist der einzige Bezirk, indem die SPÖ ein Grundmandat holte. Michael Ritsch fiel es zu. Als er sich aus dem Landtag verabschiedete, wäre Greiter an der Reihe gewesen. Einige Monate zuvor entschied sie sich jedoch, ihren Hauptwohnsitz nach Deutschland zu verlegen. Deshalb folgte Thomas Hopfner, und die parteiinternen Querelen nahmen ihren Lauf. Die Geschichte endet vorerst so: Hopfner tritt aus der SPÖ aus, behält aber sein Landtagsmandat. Er wird fraktionsloser Abgeordneter, was auch ein Loch in das Wahlkampfbudget der SPÖ für 2024 reißt.
5452,78 Euro verdient ein Landtagsabgeordneter. 600 Euro davon zahlt jeder SPÖ-Mandatar monatlich an die Landespartei. Wie Landesgeschäftsführer Klaus Gasser erklärt, soll damit vor allem der kommende Wahlkampf finanziert werden. Durch den Austritt von Thomas Hopfner fallen bis dahin 21.000 Euro für den Wahlkampf weg, rechnet Gasser vor. Hopfner kann nun die volle Summe behalten. Des Geldes wegen bleibe er aber nicht im Landtag, erklärt er den VN. Sonst hätte er ja den lukrativeren Job als Klubobmann behalten. Der bringt 8518,35 Euro pro Monat. Wer aus dem Trio Martin Staudinger, Elke Zimmermann und Manuela Auer den Posten übernimmt, ist noch nicht geklärt. Auer gilt als Favoritin.

Nachdem Gabriele Sprickler-Falschlunger Hopfner aufforderte, sein Mandat zurückzulegen, rückt auch Nationalratsabgeordneter Reinhold Einwallner aus. Es sei unredlich, dass Hopfner sein Mandat behält. “Das Mandat ist nicht das Eigentum von Thomas Hopfner. Wir haben es bei der letzten Wahl als sozialdemokratische Familie gemeinsam erreicht”, legt Einwallner das Wahlergebnis aus. Die Wähler hätten die SPÖ gewählt, nicht Hopfner. “Wenn er als wilder Abgeordneter im Landtag bleibt, ignoriert er den Wählerwillen.” Hopfners Entscheidung ist schon offiziell. Er hat seinen Rücktritt als Klubobmann und seinen Austritt aus der SPÖ schriftlich der Landtagsdirektion mitgeteilt, bestätigt Landtagspräsident Harald Sonderegger. Für Hopfner ändert sich auch der Sitzplatz. Er wechselt in die Nähe des ÖVP-Klubs, wo früher die Neos saßen.
Sollte sich Hopfner irgendwann entscheiden, sein Mandat zurückzulegen, fällt es wieder an die SPÖ. Nächster Kandidat mit Anspruch auf das Bregenzer Grundmandat ist Christoph Rosemann; eine weitere Nachwuchshoffnung.
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