Peter Schröder

Kommentar

Peter Schröder

Mehr Humanität wagen

Politik / 05.12.2021 • 21:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit

Die Welt ist aus den Fugen geraten. Von Amerika (also die USA) bis Zambia. Und vielen anderen Ländern  dazwischen.

Die unvollständige Liste: Der Covid-Virus-Amoklauf, der mit größerer Impfwilligkeit schon längst beendet sein könnte, geht weiter. Nur wenig im täglichen Leben ist noch so “normal” wie früher. Regierungen zerbröseln im Rekordtempo. Gesellschaften sind gespalten und lassen sich nur schwer wieder kitten. Die weltpolitischen Kräfteverhältnisse werden mit unsicherem Ausgang neu geordnet. Im Osten Europas lauern neue Kriegsgefahren zwischen Russland und der Ukraine. China will sich Taiwan einverleiben.

Nicht nur in den diktatorisch regierten Staaten haben Menschenrechtsverletzungen neue Rekordhöhen erreicht. In den “aufgeklärten” Ländern veranstalten Quer- und gar-nicht-Denker Hassorgien. Oft schreien die Täter auch auf Deutsch. In den USA und anderswo wird gegen demokratische Institutionen geputscht. Polizeibrutalität mit Todesfolge ist längst keine rein US-amerikanische Spezialität mehr.

Der von Menschen gemachte Klimawandel löst allerorten Katastrophen aus: Etwa Überschwemmungen und gigantische Wüstenbildungen mit anschließender Nahrungsmittelknappheit. Auf Hawaii schneit es und aus der Arktis werden Regenfälle gemeldet. All die weltweiten Verwerfungen führten schon zu steigender Inflation, die Schere zwischen Arm und Reich geht weiter auseinander, und die durchschnittliche Lebenserwartung der Weltbevölkerung ist nicht nur wegen Covid erheblich gesunken.

Mit all dem werden wir bombardiert: Auch mit dem in China umfallenden Sack Reis, mit dem Schnickschnack von “Prominenten”, wenn in Linz ein Arzt das falsche Bein amputiert, oder ein Mensch beim Vulkanausbruch auf Java ums Leben kommt. Wie soll ein Mensch auf die geballte Informationsflut von Wichtigem und Nichtigem reagieren, ein halbwegs normales Leben meistern, und dabei auch noch die aus den Fugen geratene Welt reparieren?

Da bietet sich für Nichtkorrumpierte und als “Gutmenschen” verächtlich Gemachte als erster Schritt die Goldene Regel an: “Was du nicht willst, dass man dir tu’, das füge auch keinem anderen zu”. Und demagogischen und spalterischen Politikern bei Wahlen die Zustimmung verweigern. Und sich im täglichen Leben anderen Menschen gegenüber schlicht menschlich zu verhalten und mehr Humanität wagen. Zu unserer Aller Nutzen und als Beispiel für den Rest der Welt.

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