Lech schlägt sich weiter mit hoher Inzidenz herum

Politik / 08.01.2022 • 04:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Lech schlägt sich weiter mit hoher Inzidenz herum
Tausende Wintersportler und rund 1500 Einwohner könnten die Coronasituaon in Lech am Arlberg verschärfen. VN

Ski-Eldorado Arlberg weist offenbar eine rasante Steigerung bei den Fallzahlen in Sachen Pandemie auf.

Lech Es war zu erwarten, dass die Infektionszahlen in Sachen Pandemie vor allem in touristisch gefragten Gebieten des Land beinahe durch die Decke gehen. So auch im Wintersporteldorado Lech, wo sich die Fallzahlen innerhalb weniger Tage verdoppelt haben. Derzeit weist die Tourismusgemeinde laut Dashboard des Landes 127 aktive Fälle auf.

Land derzeit gegen Verschärfung

Und man geht nicht nur in Expertenkreisen davon aus, dass die Zahlen an Infizierten weiter ansteigen werden. Zumal sich am Beispiel Lech neben rund 1500 Einwohnern auch zahlreiche Hotel- und Restaurantmitarbeiter und Touristen tummeln. Beim Land denkt man derzeit aber nicht über Verschärfungen nach. “Wir sind in ständigem Austausch mit der Gemeinde und den Tourismusverantwortlichen. Es gibt eine gute Kooperationsbereitschaft. Bei den Verantwortungsträgern in Lech hat die Pandemiebekämpfung oberste Priorität”, betont Sicherheitslandesrat Christian Gantner (VP) im VN-Gespräch. “Die hohen Inzidenzzahlen ergeben sich zu einem großen Teil auch daraus, dass derzeit ein Vielfaches an Mitarbeitern und Gästen im Vergleich zu den Einwohnern in Lech sind.” Man beobachte jedoch das Geschehen genau, sagt Gantner und lässt erwartungsgemäß offen, was die Zukunft bringen könnte: “Es sind derzeit keine weitergehenden Maßnahmen geplant.” 

"Die Situation ist eine absolute Herausforderung für uns. Jeder Tag ist anders", betont Benjamin Schneider als Hotel-Geschäftsführer und Wirteobmann in Lech.
"Die Situation ist eine absolute Herausforderung für uns. Jeder Tag ist anders", betont Benjamin Schneider als Hotel-Geschäftsführer und Wirteobmann in Lech.

In Lech will man alles daransetzen, um die Situation im Griff behalten zu können. “Die Situation ist eine absolute Herausforderung für uns. Jeder Tag ist anders”, sagt Benjamin Schneider als Geschäftsführer im Fünf-Sterne-Superior-Hotels Arlberg und Wirteobmann. Die neuen Coronaregelungen erachtet er als hilfreich für die Branche. Nur bei der Sperrstundenregelung würde er sich eine Änderung wünschen. “Für die Hotelgäste sollte die Sperrstunde 22 Uhr aufgehoben werden. Es kann ja sein, dass sich Gäste nach 22 Uhr in ihrem Zimmer auf einen Drink treffen, das lässt sich nur schwer kontrollieren.”

“Infektionsbonus” von 500 Euro

Vereinzelt seien auch unter seinen Mitarbeitern im Hotel Coronafälle festgestellt und die Betroffenen rasch abgesondert worden. Seine rund 70 Mitarbeiter würden sich mehrfach pro Woche einem PCR-Test unterziehen, sagt Schneider, der das Testen als besonders wichtig erachtet. Stichwort Mitarbeiter und Gesundheit: der Junghotelier hat seinen 70 Mitarbeitern eine Bonuszahlung von jeweils 500 Euro zugesagt, wenn er oder sie bis zum Saisonsschluss ohne von Corona oder Omikron infiziert zu werden, durcharbeiten kann.

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