2G steht vor dem Ende: Ruf nach Öffnung der Nachtgastro

Wallner will die Regel abschaffen, Wirtschaftskammergeneralsekretär Kopf plädiert zudem für eine Öffnung der Nachtgastro im März.
Schwarzach Nun will Markus Wallner (ÖVP) also doch ein Ende der 2G-Regel, und zwar ehestmöglich. Nachdem der Landeshauptmann am Mittwoch noch erklärte, die Experten müssten am Wochenende die epidemiologische Lage und Machbarkeit diesbezüglich prüfen, war er am Donnerstag bereits von einer gänzlichen Abschaffung überzeugt. Masken und Impfpflicht müssten reichen. Möglicherweise sei eine Rückkehr zur 3G-Regel denkbar, wenn viele Leute aufeinandertreffen. Auf einen fixen Tag zur Abschaffung legt sich der Landeshauptmann nicht fest. Je nach epidemiologischer Entwicklung könne er sich aber vorstellen, dass die 2G-Regel bereits kommende Woche fällt. Laut Prognosen könnte dann die Spitze der fünften Welle erreicht worden sein.
Immerhin werden auch die Stimmen gegen 2G im Handel und bei körpernahen Dienstleistern lauter. Auch Wirtschaftskammergeneralsekretär Karlheinz Kopf hat genug. Mit Einführung der Impfpflicht ab 1. Februar müsse die 2G-Regel schrittweise fallen, zuerst im Handel und bei körpernahen Dienstleistern, spätestens Mitte März dann auch in der Gastronomie. Ähnlich würde Kopf bei der Sperrstunde vorgehen. Diese sollte ab kommender Woche im besten Fall auf 24 Uhr nach hinten verlegt werden.

„Wenn die Exekutionsphase bei der Impfpflicht am 16. März beginnt, gehört die Sperrstunde dann gänzlich weg. Das heißt, auch die Nachtgastronomie sollte wieder öffnen, allenfalls mit gewissen Vorsichtsmaßnahmen.“ Im Zuge dessen soll es auch Erleichterungen bei Veranstaltungen geben, fordert Kopf. Die strengen Kapazitätsbeschränkungen und strikten Bewilligungspflichten müssten deutlich gelockert werden.

Auf Lockerungen hofft auch Carina Pollhammer, Spartenobfrau des Handels in Vorarlberg. „Wenn am Montag der Lockdown für Ungeimpfte beendet ist, können diese Personen ganz legal zum Beispiel in Lindau ihre Einkäufe erledigen, jedoch nicht bei uns.“ Die Einkaufsströme würden sich auch in die Schweiz verlagern, wo es im Handel ebenso keine Eintrittsbeschränkungen gibt.
Jeder Tag, an dem es keine 2G-Regel gebe, sei ein Gewinn, betont auch der Landeshauptmann. Der Handel verliere Geschäft und Personen würden ferngehalten, obwohl sie Bedarf hätten, im Fachhandel einzukaufen. „Es erhärten sich die Grundlagen, dass der Verlauf bei der Omikronvariante milde ist und die Intensivbettenbelegung gering bleibt. Wenn sich der Trend bestätigt, müssen wir zügig handeln“, sagt Wallner.

Niemand wolle eine Infektionsexplosion, aber Masken- und Impfpflicht könnten ausreichen, um gut zu schützen, glaubt Wallner. „Die Experten müssen uns klar erläutern, wo der Unterschied ist, wenn zwei Menschen mit Maske aufeinandertreffen oder wenn Menschen unter der strengen 2G-Regel zusammenkommen. Sie müssen uns erklären, ob das noch verhältnismäßig ist.“ Der Landeshauptmann glaubt, dass es zunehmend zu einem Problem wird, die 2G-Regel aufrechtzuerhalten. Würde sie abgeschafft, dann überall gleichzeitig, ist er überzeugt, damit meint er auch die Gastronomie. Am Arbeitsplatz solle die Testverpflichtung für Ungeimpfte bleiben. Möglicherweise könnte die 3G-Regel auch an Orten, wo viele Menschen aufeinandertreffen wieder angewendet werden. „Wir dürfen dieser Frage jetzt nicht ausweichen, sondern müssen 2G am erstmöglichen Tag abschaffen.“