Medien zwischen Fake und Fakten:
Vertrauen schaffen durch Transparenz

Eine hochkarätige Runde diskutierte am zweiten Tag des Europäischen Mediengipfels in Lech über Medien zwischen Fake und Fakten, Krieg und Krisen.
Lech Seit Beginn der Pandemie ist die Skepsis gegenüber den Medien groß geworden. Teilweise ist dies von der Querdenkerszene verschuldet. „Aus der Vertrauensforschung filtern wir, wie Vertrauen zerstört wird. Ohne Vertrauen läuft die Wirtschaft nicht“, sagt der Vorarlberger Verhaltensökonom Matthias Sutter.
Die beste Strategie gegen Desinformation sei laut Medienexperte Patricio Hetfleisch, diese unsichtbar zu machen und sie in Richtigkeit zu ertränken. Diese Form von Journalismus ist zeitaufwendiger, genauso wie eine gute Recherchearbeit. „Wir müssen den Mehrwert des Journalismus unter Beweis stellen und es muss auch die Bereitschaft dazu da sein, für diesen Journalismus zu bezahlen“, schildert Alexandra Föderl-Schmid, stellvertretende Chefredakteurin der „Süddeutschen Zeitung“. Ziel sollte es sein, alle Menschen mit den richtigen Informationen zu versorgen. Umso bedeutungsvoller ist es, Menschen mit allen Hintergründen zu erreichen und das Vertrauen wiederherzustellen.
Vierte Macht
VN-Chefredakteur Gerold Riedmann berichtet, dass der Journalismus in einem Land wie Österreich die Aufgabe haben sollte, „die Menschen zusammenzubringen“, wie an einem Lagerfeuer. „Nur mit Transparenz kann Vertrauen hergestellt werden“, betont er. Vertrauen sei das eine. Aber: Medien sollten nicht darauf vergessen, auch kritisch zu sein, wie Otmar Lahodynsky, Ehrenpräsident der Assoziation der Europäischen Journalisten, erklärt: „Es heißt immer, wir sind die vierte Macht im Staat. Da sollten wir auch unseren Politikern mehr auf die Finger schauen.“ VN-PEM