Weitere Selbstanzeige im Wirtschaftsbund-Umfeld

Politik / 29.04.2022 • 04:30 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Weitere Selbstanzeige im Wirtschaftsbund-Umfeld
Ein Ehepaar arbeitete in seiner Freizeit für das Magazin und erhielt binnen drei Jahren 102.000 Euro. Nun lässt es sich von der Finanz prüfen. APA

Kammermitarbeiter lässt Finanz klären, ob er Steuern nachzahlen muss.

Schwarzach Es gibt eine weitere Selbstanzeige in der Wirtschaftsbund-Affäre, nämlich von jenem Kammermitarbeiter, der Arbeiten für das wirtschaftsbundeigene Magazin „Vorarlberger Wirtschaft“ verrichtet hat. Von 2016 bis 2019 wurden an ihn und seine Frau insgesamt 102.000 Euro ausbezahlt, „ohne dass eine einzige Rechnung vorlag“, kritisierten schon die Finanzprüfer, wie aus Unterlagen aus dem Korruptions-U-Ausschuss hervorgeht. Warum es keine Rechnung gab? Das müsse man den Wirtschaftsbund fragen, erklärte der Kammermitarbeiter vergangene Woche. Er habe immer einen Pauschalbetrag erhalten und die Zahlungen dem Finanzamt offengelegt. Am Donnerstag erläutert er den VN, dass er für sich privat eine Selbstanzeige eingebracht habe. „Das hat aber nichts mit dem Wirtschaftsbund zu tun.“ Er sei seiner selbstständigen Tätigkeit für die ÖVP-Teilorganisation in der Freizeit nachgegangen, selbst aber nie Mitglied des Wirtschaftsbundes gewesen. Seine Frau habe ihn unterstützt. Nun gehe es darum, ob die Beträge richtig gesplittet worden seien. Es gebe viele Dienstnehmer, die für den Wirtschaftsbund Leistungen erbracht hatten, betont er außerdem. Mit dem Steuerberater sei er schon länger in Kontakt. „Im Zuge der Causa ist die Sache dann zum Selbstläufer geworden.“ Der Kammermitarbeiter glaubt, dass es bei ihm zu der einen oder anderen Steuernachzahlung kommen könnte. Er genieße aber weiterhin volles Vertrauen der Kammerführung.