„Außenpolitisch stümperhaft“

Politik / 03.05.2022 • 22:41 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Russland-Experte Mangott sieht in der russischen Offensive kaum Fortschritte.
Russland-Experte Mangott sieht in der russischen Offensive kaum Fortschritte.

Experte: Russischer Außenminister Lawrow hat mit Aussagen eigenem Land geschadet.

Schwarzach Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine läuft für Machthaber Wladimir Putin nicht nach Plan. Die Erfolge seines Militärs sind auch mit dem neuen Fokus auf den Osten des Landes bescheiden. „Die Offensive kommt nur sehr, sehr langsam voran“, sagt Russland-Experte Gerhard Mangott bei Vorarlberg Live. Mit Blick auf den 9. Mai, dem Tag des Sieges der Sowjetunion über Hitler-Deutschland, mehren sich Gerüchte, Putin könnte eine Generalmobilmachung anordnen. Mangott sähe darin eine indirekte Bestätigung für das militärische Versagen Russlands. „Reservisten ohne Erfahrung müssten mit Waffen ausgestattet werden. Das würde zwar eine personelle Aufstockung bedeuten, aber keine qualitative Verbesserung“, so der Politikwissenschafter der Universität Innsbruck.

Dass Russland bis zum wichtigen Feiertag in fünf Tagen das Minimalziel, die Eroberung des Donbas, präsentieren kann, schließt der Experte aus.

Überhaupt agiert die Großmacht in vielerlei Hinsicht ungeschickt. Mit seiner Behauptung, Hitler habe auch jüdisches Blut gehabt, sorgte Außenminister Sergej Lawrow weltweit für Empörung. „Die Aussagen Lawrows, dass die Juden selbst die größten Antisemiten seien, bezeichnet Gerhard Mangott als eine ungeheuerliche Argumentation. Den Auftritt des Ministers selbst nannte er außenpolitisch stümperhaft und zum Schaden des eigenen Landes. So kündigte Israel bereits an, mehr Waffen zu liefern.