“Massives Bombardement”

Politik / 05.07.2022 • 22:31 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Rauch steigt über einem zentral gelegenen Markt in der Stadt auf. AFP
Rauch steigt über einem zentral gelegenen Markt in der Stadt auf. AFP

Russischer Angriff in Slowjansk in der Region Donezk gemeldet.

kiew Nach der Einnahme der Region Luhansk hat die russische Armee das wichtige Regionalzentrum Slowjansk im benachbarten Donezk ins Visier genommen. „Slowjansk! Massives Bombardement der Stadt. Im Zentrum, im Norden. Alle in die Luftschutzkeller“, schrieb Bürgermeister Wadym Liach in sozialen Medien. Die Polizei berichtete von mindestens einer Toten und mehreren Verletzten bei einem Angriff auf einen Markt.

Die ukrainische Regierung hatte sich zuvor zuversichtlich gezeigt, die russische Offensive stoppen zu können. „Das ist der letzte Sieg für Russland auf ukrainischem Territorium“, sagte der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch mit Blick auf den Fall von Lyssytschansk und Sjewjerodonezk. Die Einnahme der beiden letzten Städte in der Region Luhansk bedeute, dass 60 Prozent der russischen Streitkräfte im Osten gebunden seien. Zudem hätten die russischen Streitkräfte hohe Verluste erlitten. Arestowytsch sagte weiter, dass eine Gegenoffensive im Süden des Landes möglich sei. Dies hänge auch von den zugesagten westlichen Waffenlieferungen ab.

Die prorussischen Separatisten kündigten unterdessen eine Verlegung von Kampfeinheiten in Richtung der Region Donezk an. Dies folge auf die „Befreiung“ von Luhansk, zitierte die russische Agentur Tass den Anführer der selbsternannten Volksrepublik Donezk, Denis Puschilin. Ein Vertreter der Volksrepublik Luhansk plädierte indes für eine Zurückdrängung der ukrainischen Truppen bis zur Hauptstadt Kiew. In der Nacht auf Dienstag wurde in fast der gesamten Ukraine erneut Luftalarm ausgelöst. Die ukrainische Armee gab an, mehrere russische Vorstöße abgewehrt zu haben, etwa nördlich von Slowjansk bei Dolyna, bei Nowoluhanske oder an der Grenze zur Region Luhansk bei Bilohoriwka und Werchnjokamjanske. Umkämpft sei ebenso das Wärmekraftwerk Wuhlehirsk westlich des von prorussischen Separatisten eroberten Switlodarsk. Etwas südlicher seien jedoch russische Einheiten bei Spirne mit massiver Artillerieunterstützung und Luftwaffeneinsatz in Richtung der Stadt Siwersk vorgedrungen. Gebietsgewinne hätten die Invasoren nördlich von Slowjansk bei Masaniwka erzielt.

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