Kämpfe im Osten halten an

Politik / 06.07.2022 • 22:59 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Ein Bewohner der früheren Großstadt Lyssytschansk steht vor einem stark beschädigten Schulgebäude. Reuters
Ein Bewohner der früheren Großstadt Lyssytschansk steht vor einem stark beschädigten Schulgebäude. Reuters

Angriffe konnten laut Ukraine zurückgeschlagen werden, Russland meldet Zerstörung von Himars-Raketenwerfern.

kiew, moskau Im Ukraine-Krieg konzentrieren sich die Kämpfe weiter auf den Osten des Landes. Das ukrainische Militär meldete am Mittwoch, es sei an mehreren Orten gelungen, den russischen Vormarsch in dem Gebiet Donbass zu stoppen. Russland zerstörte nach eigenen Angaben zwei US-Raketenwerfer vom Typ Himars.

„Erhebliche Verluste“

Die ukrainischen Truppen schlugen nach eigenen Angaben einen Angriff des russischen Militärs im Gebiet Donbass im Osten der Ukraine zurück. „Die ukrainischen Kämpfer haben dem Feind bei einem versuchten Angriff im Umkreis der Ortschaften Werchnjokamkanka, Bilohoriwka und Hryhoriwka erhebliche Verluste zugefügt. Die Okkupanten haben sich zurückgezogen“, teilte der Generalstab in Kiew mit. Die Ortschaften liegen 10 bis 15 Kilometer westlich der weitgehend zerstörten früheren Großstadt Lyssytschansk, die Russlands Truppen am Wochenende erobert haben. Auch südlich davon im Raum Bachmut sei es gelungen, den russischen Vormarsch zu stoppen und bei den Angreifern für „Ausfälle“ zu sorgen, hieß es in dem Bericht. Unabhängig sind die Angaben nicht zu überprüfen.

Das russische Militär zerstörte nach eigenen Angaben zwei US-Raketenwerfer vom Typ Himars. „Nahe der Ortschaft Malotaranowi in der Donezker Volksrepublik wurden zwei Startrampen des Mehrfachraketenwerfers Himars aus den USA sowie zwei dazugehörige Munitionslager durch luftgestützte Hochpräzisionsraketen vernichtet“, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Auch diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Medienberichten zufolge hat die Ukraine bisher vier Himars-Systeme bekommen.

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock warb vor einem Treffen der G20-Außenminister auf Bali für eine gemeinsame Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. „Wir alle haben ein Interesse daran, dass internationales Recht geachtet und respektiert wird. Das ist der gemeinsame Nenner“, erklärte die Politikerin  vor ihrem Abflug. „Und es ist auch der Grund, warum wir Russland nicht einfach die Bühne des Treffens überlassen werden.“ Zu dem Treffen werden neben Baerbock und US-Außenminister Antony Blinken auch der russische Außenminister Sergej Lawrow und dessen chinesischer Amtskollege Wang Yi persönlich erwartet. Die G20 ist eine Staatengruppe führender und aufstrebender Wirtschaftsmächte. Ihr gehören auch autoritär geführte Länder wie Russland, China und Saudi-Arabien an. Indonesien hat derzeit die Präsidentschaft.

Lawrows Anwesenheit bei dem Ministertreffen gilt als Test für eine mögliche Teilnahme von Kremlchef Wladimir Putin am G20-Gipfel am 15. und 16. November, der ebenfalls auf Bali stattfindet. Mehrere Staaten haben ihre Anwesenheit infrage gestellt, sollte Putin persönlich erscheinen.

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