Immer mehr zivile Opfer in der Ukraine

Russischer Angriff auch auf Wohnhäuser.
Kiew Bei russischen Angriffen sind nach Angaben des ukrainischen Präsidialamtes in der Ukraine binnen 24 Stunden mindestens 16 Zivilisten getötet und 48 weitere verletzt worden. Demnach gerieten unter anderem Städte und Gemeinden in fünf südöstlichen Regionen unter russischen Beschuss. In der östlichen Donbass-Provinz Donezk starben den Angaben zufolge neun Zivilisten, zwei weitere wurden verletzt. Russische Raketenangriffe trafen Slowjansk und Toresk, wo nach Angaben des Präsidialamtes ein Kindergarten getroffen wurde. In der zweitgrößten Stadt Charkiw und der umliegenden Region trafen russische Angriffe Wohngebäude, wie der Gouverneur der Region, Oleh Synjehubow, mitteilte.
Nach ukrainischen Angaben kamen dabei vier Zivilisten ums Leben, während neun weitere verletzt wurden. Die ukrainischen Behörden meldeten zudem, Russland habe am Dienstag die südliche Stadt Mykolajiw beschossen. Dabei seien zwei medizinische Einrichtungen sowie Wohnhäuser getroffen worden. Der Regionalgouverneur Witalij Kim sprach von zwölf Verletzten. Luftangriffssirenen waren am Dienstagmorgen auch in der Stadt Lwiw im Westen des Landes und in anderen Regionen der Ukraine zu hören, während Russland seine Offensiven vorantrieb.
In der Region Luhansk, die zusammen mit Donezk den Donbass bildet und deren vollständige Einnahme Russland jüngst verkündet hatte, dauerten die Kämpfe an, wie Gouverneur Serhij Hajdaj sagte. „Die russische Armee brennt alles in ihrem Weg nieder. Der Artilleriebeschuss hört nicht auf und dauert manchmal vier bis sechs Stunden am Stück.“
Einem geheimdienstlichen Lagebild des britischen Militärs zufolge verzeichnete Russland weiterhin „kleine, schrittweise“ Geländegewinne in Donezk. Der Gouverneur der Region, Pawlo Kyrylenko, hatte die dort verbliebenen Einwohner in der vergangenen Woche zur Flucht aufgerufen.
Das ukrainische Militär griff in der Nacht zum Dienstag offenbar ein russisches Munitionslager östlich der von Russland kontrollierten Hafenstadt Cherson am Schwarzen Meer an. Aufnahmen einer schweren Explosion in der ebenfalls von Russland gehaltenen Stadt Nowa Kachowka, etwa 55 Kilometer von Cherson entfernt, kursierten in sozialen Netzwerken.
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