Ukraine nimmt Separatisten unter Beschuss

Politik / 13.07.2022 • 09:21 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Ein russischer Kämpfer in Severodonetsk. <span class="copyright">Olga MALTSEVA / AFP</span>
Ein russischer Kämpfer in Severodonetsk. Olga MALTSEVA / AFP

Die ukrainischen Streitkräfte haben im Osten des Landes gegen die prorussische Separatistenhochburg Luhansk zahlreiche Raketen abgefeuert.

Kiew, Moskau Es habe massenhaften Beschuss aus dem von den USA gelieferten Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars gegeben, teilte der Separatistenvertreter Andrej Marotschko auf Telegram mit. Gefeuert worden sei am späten Dienstagabend von der Ortschaft Artemiwsk im Gebiet Donezk aus auf Luhansk. Mehrere Raketen hätten ihre Ziele getroffen.

Auch die ukrainische Seite berichtete vom Einsatz des Mehrfachraketenwerfers. Der Chef der ukrainischen Militäradministration für das Gebiet Luhansk, Serhij Hajdaj, teilte mit, dass Militärdepots des Feindes vernichtet würden. In der Industriezone von Luhansk sei es in der Nacht auf Mittwoch gar nicht ruhig gewesen, meinte er. Die russischen Besatzer würden aber weiter von allen Seiten angreifen – mit Luftwaffe und Artillerie. Besonders bedroht seien die großen Städte des Donezker Gebiets.

Russische Soldaten versorgen Zivilisten in Lysychansk, daneben eine schwere Haubitze des Typs 2A36 Giatsint-B, die von beiden Konfliktparteien eingesetzt wird. <span class="copyright">AP</span>
Russische Soldaten versorgen Zivilisten in Lysychansk, daneben eine schwere Haubitze des Typs 2A36 Giatsint-B, die von beiden Konfliktparteien eingesetzt wird. AP
Das Ortsschild von Severodonetsk wurde in den russischen Farben neu bemalt. Die Stadt zählt zu dem von Luhansk beanspruchtem Gebiet. <span class="copyright">AP Photo</span>
Das Ortsschild von Severodonetsk wurde in den russischen Farben neu bemalt. Die Stadt zählt zu dem von Luhansk beanspruchtem Gebiet. AP Photo

Die ukrainischen Streitkräfte veröffentlichten auch ein Video vom Einsatz des Himars-Systems. Russische Medien hatten von schweren Explosionen sowie von einem großen Brand in der Nähe der Großstadt Luhansk in der Nacht berichtet. Nach Angaben der prorussischen Separatistenbehörden ist die Lage gespannt, aber die Luftabwehr habe sie unter Kontrolle. Demnach feuerte die Ukraine auch drei Raketen vom Typ Totschka-U ab. Es gab keine Berichte über Tote.

Das US-System Himars bedrohe die Sicherheit der “Volksrepublik Luhansk”, sagte der Chef der von Russland als Staat anerkannten Region, Leonid Passetschnik, Moskauer staatlichen Nachrichtenagentur Tass. “Zum Glück haben sie nicht viele solcher Waffen, deshalb gibt es überhaupt gar keinen Grund zur Panik”, sagte er.

Eine deutsche Panzerhaubitze im Donbass. <span class="copyright">REUTERS/Gleb Garanich</span>
Eine deutsche Panzerhaubitze im Donbass. REUTERS/Gleb Garanich

Aus dem von prorussischen Separatisten kontrollierten Teil der umkämpften Region Donezk gab es ebenfalls Berichte über Raketen- und Artillerie-Beschuss von ukrainischer Seite. Nach Angaben vom Mittwoch kamen innerhalb von 24 Stunden drei Menschen ums Leben, zwölf weitere wurden verletzt. Die Behörden meldeten Zerstörungen an Wohnhäusern und anderer ziviler Infrastruktur.

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