So handhaben andere europäische Länder die Quarantänefrage

In Österreich wird geprüft, in der Schweiz ist es schon Realität.
Bregenz Egal ob Maske oder G-Regeln: Fast alle Corona-Beschränkungen wurden mittlerweile abgeschafft. Nur die Quarantäne bleibt. Schon bald könnte es aber zu einer Neuerung kommen. Vor einigen Tagen war ein entsprechender Verordnungsentwurf bekannt geworden. Demnach würde die Absonderung für Infizierte ganz abgeschafft und durch bestimmte Verkehrsbeschränkungen wie die Maskenpflicht ersetzt. Für sensible Bereiche wie Krankenhäuser oder Volksschulen würde ein Betretungsverbot gelten. Aus dem Büro von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) hieß es zuletzt, dass noch keine Entscheidung getroffen wurde. Im VN-Interview sagte der Ressortchef auf die Frage, wie es mit der Quarantäne weitergehe: „Das hängt von der epidemiologischen Lage ab. Ich will zudem eine Verordnung, die rechtlich hält.“ Von Landesseite waren zuvor Wünsche nach einem Krankenstandssystem laut geworden. Heute soll es einen virtuellen Bund-Länder-Gipfel geben, bei dem auch über diese Frage beraten wird.
Derzeit ist es in Österreich noch so, dass sich positiv Getestete mindestens fünf Tage isolieren müssen. Sind sie 48 Stunden symptomfrei, können sie die Absonderung beenden, weitere fünf Tage sind aber Verkehrsbeschränkungen einzuhalten: Betroffene müssen etwa durchgehend eine FFP2-Maske tragen und Veranstaltungen meiden. Daraus kann man sich freitesten. Ein Blick über die Grenze zeigt: Die europäischen Staaten handhaben die Quarantäne unterschiedlich.
Schweiz und Liechtenstein
Als eine der letzten Anti-Corona-Maßnahmen hat die Schweiz die Isolationspflicht für positiv Getestete abgeschafft. Das heißt: Wer sich infiziert hat oder Kontaktperson ist, muss sich nicht mehr absondern. Auch in Liechtenstein, das sich bei seinen Maßnahmen am Nachbarland orientiert, ist die Bestimmung im März ausgelaufen. Das Fürstentum appelliert ebenfalls an die Eigenverantwortung: Wer Symptome hat, solle sich testen und isolieren.
Deutschland
In Deutschland beträgt die Isolationspflicht für positiv Getestete fünf Tage. Danach wird empfohlen, sich erneut testen zu lessen. Auch im Nachbarland gibt es aktuell eine Debatte zum möglichen Ende der Vorgaben. “Infizierte müssen zu Hause bleiben. Sonst steigen nicht nur die Fallzahlen noch mehr, sondern der Arbeitsplatz selbst wird zum Sicherheitsrisiko”, erklärte indes Gesundheitsminister Karl Lauterbach.
Spanien
In Spanien sind Test- und Quarantänepflichten beendet worden. Auch wer sich angesteckt und nur leichte Symptome hat, muss das nicht mehr melden und sich nicht isolieren. Anders sieht es etwa für Mitarbeiter aus dem Gesundheits- oder Pflegebereich, Schwangere und Menschen ab 60 Jahren aus. Infizierten wird empfohlen, zehn Tage lang Vorsicht walten zu lassen, Maske zu tragen, sowie auf den Kontakt mit gefährdeten Menschen und Massenveranstaltungen zu verzichten.
Italien
Das beliebte Urlaubsland Italien hält an der strengen Isolationspflicht fest. Positiv Getestete sind dazu verpflichtet, sich mindestens zehn Tage lang zu isolieren. Für jene, die vollständig geimpft oder genesen sind, reduziert sich die Vorgabe auf sieben Tage. Nur mit einem negativen Test kann die Absonderung beendet werden.
Griechenland
Touristinnen und Touristen, die in Griechenland positiv getestet werden, müssen nicht mehr verpflichtend fünf Tage lang in Quarantäne. Mit dieser Aussage wurde zuletzt der Chef der Gesundheitsbehöre Theoklis Zaoutis in Medienberichten zitiert. Es gebe aber eine dringende Empfehlung zur Selbstisolation und Maske.
Portugal
In Portugal kommt es darauf an, wo man sich aufhält. Auf dem Festland ist nach einem positiven Test eine mindestens siebentägige Isolation notwendig. Auf Madeira oder den Azoren reichen fünf Tage.
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