Vorläufige Einigung auf Waffenruhe

Politik / 07.08.2022 • 22:32 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Palästinenser trugen den Kommandeur Khaled Mansour zu Grabe, der in der Nacht auf Sonntag getötet worden war, und forderten Vergeltung.AP
Palästinenser trugen den Kommandeur Khaled Mansour zu Grabe, der in der Nacht auf Sonntag getötet worden war, und forderten Vergeltung.AP

Wendung nach Eskalation zwischen Israel und Palästinensergruppe.

Tel aviv Nach dreitägigem Beschuss des Gazastreifens haben sich Israel und die militante Palästinenserorganisation Islamischer Jihad (PIJ) auf eine Waffenruhe geeinigt. Auf Vorschlag der ägyptischen Vermittler sollte sie am späten Sonntagabend beginnen. Bei den israelischen Luftangriffen im Gazastreifen wurden nach palästinensischen Angaben seit Freitag mindestens 43 Menschen getötet und über 300 Menschen verletzt. Der Islamische Jihad feuerte rund 600 Raketen in Richtung Israel ab.

Wie aus Sicherheitskreisen in Kairo verlautete, sollten Israel und der Islamische Jihad die Luft- und Raketenangriffe ab 23.30 Uhr Ortszeit  einstellen. Der Islamische Jihad sagte dies in einer Erklärung zu, betonte jedoch sein Recht, auf jegliche neue „Aggression“ Israels zu reagieren. Am Abend war eine hochrangige ägyptische Delegation in Gaza eingetroffen, um über Details der möglichen Waffenruhe zu verhandeln.

Nach Angaben des Chefs des politischen Arms des Islamischen Jihad, Mohammed al-Hindi, beinhaltet die Vereinbarung, dass Ägypten sich bei Israel für die Freilassung von Bassem al-Saadi und Khalil Awawdeh einsetzt. Al-Saadi, ein Anführer des politischen Arms des Islamischen Jihad im Westjordanland, war am Montag festgenommen worden.

Das israelische Militär hatte am Freitag die Militäraktion „Morgengrauen“ mit Luftangriffen gegen den Islamischen Jihad im Gaza­streifen gestartet und im Zuge dessen den Militärchef und den südlichen Kommandeur der PIJ getötet. Seitdem haben militante Palästinenser nach Militärangaben Hunderte von Raketen auf israelische Ortschaften gefeuert. Infolgedessen erlitten in Israel nach Angaben des Rettungsdienstes zwei Menschen Verletzungen durch Raketensplitter.