Putin macht Ukraine verantwortlich

Krim-Brücke: Geheimdienst habe “Terrorakt” ausgeführt.
moskau, kiew Der russische Präsident Wladimir Putin hat den ukrainischen Geheimdienst SBU für die schwere Explosion auf der Krim-Brücke verantwortlich gemacht. „Es gibt keine Zweifel. Das ist ein Terrorakt, der auf die Zerstörung kritischer ziviler Infrastruktur der Russischen Föderation ausgerichtet war“, sagte der Kremlchef am Sonntagabend. Kiew hat eine Beteiligung an dem Anschlag bislang nicht eingeräumt. Bei der Vorbereitung hätten russische Bürger und ausländische Staaten mitgeholfen, sagte der Chef der nationalen Ermittlungsbehörde, Alexander Bastrykin, bei dem Treffen mit Putin, von dem Staatsmedien Videoausschnitte veröffentlichten.
Die schwere Explosion auf der einzigen Verbindungsbrücke zwischen Russland und der von Moskau annektierten Halbinsel Krim weckte international Befürchtungen vor einer weiteren Eskalation des Konflikts. Das nationale Ermittlungskomitee hatte in einer ersten Reaktion am Samstag mitgeteilt, dass ein von russischer Seite kommender, mit Sprengstoff beladener Lastwagen auf der Brücke explodiert sei. Durch die Detonation gerieten mehrere mit Diesel gefüllte Kesselwagen eines Güterzuges auf der höher gelegenen Eisenbahnbrücke in Brand. Drei Menschen starben demnach.
Angriff auf Ziele im Süden
Kurz nach der Explosion auf der Brücke hat die russische Armee Ziele im Süden der Ukraine angegriffen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj veröffentlichte in sozialen Medien Bilder schwer zerstörter Hochhäuser in Saporischschja. Dort sollen nach ukrainischen Angaben zwölf Menschen getötet und 49 verletzt worden sein. Selenskyj sprach vom „absoluten Bösen“; die „Terroristen“ würden vom Befehlsgeber bis zum Täter zur Verantwortung gezogen.