Hinter den Kulissen: Hilflos am Wahlabend

Bei den Verlierern des Wahlgangs herrschte am Sonntag nicht gerade Feierstimmung.
Wien Michael Brunner (61, MFG) konnte es kaum erwarten. Als von seinen Gegenkandidaten noch weit und breit nichts zu sehen war, hielt sich der Rechtsanwalt schon im Wahlzentrum des Innenministeriums auf, um dort auf die erste Hochrechnung zur Bundespräsidentenwahl zu warten.
Etwas hilflos ging er zwischen Dutzenden Kamerapositionen hin und her, das mediale Interesse hielt sich noch in Grenzen. Ähnlich erging es wahrscheinlich Heinrich Staudinger (69), der schon am Eingang von den Journalisten abgefangen wurde und sich von Mikrofonen umzingelt den Weg zu seinen Mitstreitern bahnen musste. Als dann dort die erste Hochrechnung über die Bildschirme flimmerte, war die Ernüchterung groß, auch in seinem Wahlkampfteam, wo verzweifelte Seufzer zu hören waren.
Auf eine andere Art und Weise sorgte Tassilo Wallentin (48) nach der Wahl für Aufregung: “Als mich Journalisten gefragt haben, oder auch im Innenministerium, wer mein Wahlkampfleiter ist, habe ich einen Namen erfunden. Aber in Wirklichkeit war ich das selbst, das war eine One-Man-Show”, gab Wallentin zu Protokoll. “Ich habe ihn genannt, ich glaube, Svaricek oder so ähnlich.” Als dann aber entdeckt wurde, dass auf der Website seiner Kanzlei tatsächlich ein Herr Svaricek verzeichnet ist, ruderte er zurück: Sein Zitat sei aus dem Zusammenhang gerissen worden.
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