15 Millionen für die Energiewende

Politik / 18.10.2022 • 19:30 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Mit der Energieförderrichtlinie soll der Umstieg auf klimafreundliche Heizungen forciert werden. <span class="copyright">APA/Fohringer</span>
Mit der Energieförderrichtlinie soll der Umstieg auf klimafreundliche Heizungen forciert werden. APA/Fohringer

Land will Geld aus der Sonderdividende der illwerke vkw für den Umstieg einsetzen.

Bregenz „Wir müssen die Energiewende vorantreiben, das ist das Gebot der Stunde“, sagt Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP). Landesrat Daniel Zadra (Grüne) spricht von „Gestaltungsspielraum, den wir jetzt nutzen können“. Die Rede ist von 15 Millionen Euro aus der Sonderdividende des landeseigenen Versorgers illwerke vkw, die von 2022 bis 2025 in Maßnahmen zur Unterstützung der Energieautonomie fließen sollen. Darüber informierten die beiden Politiker nach der Regierungssitzung am Dienstag in Bregenz.

“Turbo für Energiewende”

Insgesamt bezieht Vorarlberg für 2021 aus Dividende und Sonderdividende 54 Millionen. Ein Teil davon fließt in ein Paket gegen die Auswirkungen der Teuerung, 15 Millionen nun in die Energiewende. Ein großer Teil, fast neun Millionen Euro, sind für den zusätzlichen Finanzierungsbedarf durch Maßnahmen der neuen Energieförderungsrichtlinie und der gestiegenen Nachfrage nach Energieberatungen vorgesehen. Mit rund sechs Millionen Euro sind Impulse in den Sektoren Energieerzeugung, Industrie und Gewerbe, Landwirtschaft und Mobilität geplant. Schwerpunkte liegen beispielsweise im Ausbau der Fernwärme, Photovoltaikanlagen in der Landwirtschaft oder dem Ausbau im regionalen Gewerbe- beziehungsweise Güterverkehr. Zadra sah ein „abgerundetes, gutes Paket, das gemeinsam in der Koalition erarbeitet wurde“. Es handle sich um einen „Turbo für die Energiewende”, bekräftigte der Energielandesrat.

Landesrat Zadra sprach von einem "Turbo für die Energiewende". <span class="copyright">VN/Lerch</span>
Landesrat Zadra sprach von einem "Turbo für die Energiewende". VN/Lerch

Die neue Energieförderrichtlinie tritt am 1. Jänner 2023 in Kraft. Bei der künftigen Förderung soll der Fokus auf dem Bestandsbau und dem Ersatz fossiler Heizsysteme liegen. In Vorarlberg sind noch immer rund 25.000 Ölkessel und etwa 36.000 Gaskessel installiert. Der Verbrauch von Gas und besonders von Öl in der Raumwärme ist dem Land zufolge aber in den letzten Jahren bereits stark rückläufig. Neu ist nun beispielsweise auch die Förderung von Luftwärmepumpen, solange sie besonders geräuscharm sind. “Wir werden auf die leisen Geräte setzen. Sie sind tendenziell etwas teurer, aber auch energieeffizienter”, sagte Zadra.

Landeshauptmann Wallner mahnte Hilfen für kleinere Betriebe ein. <span class="copyright">VN/Paulitsch</span>
Landeshauptmann Wallner mahnte Hilfen für kleinere Betriebe ein. VN/Paulitsch

Mit Blick auf die Energiewende in Vorarlberg hielt Wallner fest: „Wenn es diese Region nicht schaffen kann, welche dann?“ Er verwies auf den aktuellen Energiemonitoring-Bericht. Demnach ist die Bevölkerung im Zeitraum von 2005 bis 2020 um fast 37.000 Menschen gewachsen, die Zahl der zugelassenen Pkw nahm um 50.000 zu, die Wohnfläche um 3,2 Millionen Quadratmeter. Das Bruttosozialprodukt stieg um sechs Milliarden Euro. Trotzdem wurde im langfristigen Trend 2020 etwa gleich viel Energie verbraucht wie 2005. Größter Energieverbraucher war der Gebäudesektor mit einem Anteil von 54 Prozent, gefolgt von Industrie (26 Prozent) und Verkehr (18 Prozent).